Das Thema Angelverbot für Osnabrücker Ferienpasskinder zieht immer weitere Kreise. Nach CDU und FDP meldeten sich inzwischen auch die Osnabrücker SPD Ratsfraktion und die Alternative für Deutschland (AfD) zu Wort.
Die gute Nachricht vorweg: Für die SPD-Ratsfraktion erklärten inzwischen Frank Henning, Fraktionsvorsitzender der SPD und Kerstin Lampert-Hodgson, kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion, dass sie in der nächsten Ratssitzung die Wiederaufnahme des Angelangebots in das Ferienpassprogramm der Stadt Osnabrück beantragen werden.
Somit steht inzwischen eine breite Basis aus SPD, CDU und FDP im Rathaus dafür, dass die vermutlich vor dem Hintergrund einer von PETA angezettelten Kampagne, in der Verwaltung getroffene Entscheidung gegen das Ferienpass-Angeln zurückgenommen werden wird.
AfD will alternative Angelkurse anbieten
“Ich zeige den Kindern gerne, wie z.B. Forellen die wir geangelt haben, vorbereitet, eingelegt und geräuchert werden”, mit diesem Alternativ-Angebot wollte sich auch der AfD-Kreisvorsitzende Daniel Wolf in das Thema einklinken.
Er schickte einen offenen Brief an den Oberbürgermeister, die lokalen Medien und gleich auch noch an diverse Angelvereine und Angelgeschäfte, in denen er nicht nur die Rücknahme der Verwaltungsentscheidung forderte, sondern auch eine Ausdehnung des Angelprogramms auf “mindestens 100 Kinder”, damit diesen “die Möglichkeit gegeben werde, in diese verantwortungsvolle und lehrreiche Freizeitgestaltung Einblick zu erlangen.”
In der Sache sind AfD und SPD gleichauf
Die weiteren Formulierungen der AfD, mit denen sie das Angelprogramm im Ferienpass retten will, gleichen dann denen der SPD. Zwei Beispiele:
AfD: „Wir alle haben die Verantwortung unseren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit, und der Ehrerbietung gegenüber der getöteten Kreatur, bei zu bringen.”
SPD: „Die Erfahrungen zeigen: Kinder und Jugendliche begreifen sich bei diesem Pro- gramm als Teil des komplexen und schützenwerten Ökosystems, eine Erfahrung, die von der Peta völlig außer Acht gelassen wird. Wir wollen, dass man diese Erkenntnisse weiter sammeln, aber auch an andere weiter geben kann“, so die Politikerin weiter.“
Die unüberlegte Entscheidung der Verwaltung zeigt, wie schnell man mit einer gutmenschelnden Minderheitenmeinung eine Diskussion zu Gunsten des rechten Spektrums anheizen kann. Gut, dass inzwischen auch die SPD den Pfad der Verbote-Politik verlassen hat und sich für das traditionelle Ferienpass-Angeln einsetzt.