Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Dirk Wiese erwartet weitere Enthüllungen nach dem Bericht von „Correctiv“ über mutmaßliche Gespräche zwischen AfD-Politikern, Mitgliedern der „Werteunion“ und der rechtsextremen „Identitären Bewegung“. In diesem Zusammenhang äußert Wiese auch Kritik an der AfD und der „Werteunion“, sowie die Hoffnung auf eine inhaltliche Kurskorrektur der Union.
Erwartung weiterer Enthüllungen
Dirk Wiese, der stellvertretende SPD-Fraktionschef, äußerte im Gespräch mit dem TV-Sender „Welt“ seine Überzeugung, dass nach dem Bericht von „Correctiv“ noch mehr ans Licht kommen würde. „Ich glaube, das war nur die Spitze des Eisbergs, die wir jetzt mitgekriegt haben“, so Wiese. Er bezog sich auf einen Bericht, wonach sich AfD-Politiker, Mitglieder der „Werteunion“ und Aktivisten der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“ zu Gesprächen über millionenfache Vertreibungen getroffen haben.
Kritik an AfD und „Werteunion“
Zudem äußerte Wiese Kritik an der AfD und der Entlassung eines engen Mitarbeiters von AfD-Chefin Alice Weidel, der bei dem Treffen in Potsdam zugegen gewesen sein soll. „Die AfD versuchte hier am Wochenende zu beschwichtigen und zu verharmlosen“, sagte er. „Aber scheinbar war es doch nicht so harmlos, sonst hätte Alice Weidel ihren Mitarbeiter ja nicht entlassen oder fristlos entlassen.“ Die „Werteunion“, deren Mitglieder ebenfalls bei dem Treffen teilgenommen hatten, wurde von der CDU nun härter angegangen, so Wiese.
Aufruf zur inhaltlichen Kursänderung
Allerdings hätte Wiese sich eine entschiedenere Gangart von CDU-Chef Friedrich Merz gewünscht: „Ich hätte mir eine härtere Gangart von Friedrich Merz gewünscht in den letzten Jahren gegenüber der ‚Werteunion'“. Nun hofft der SPD-Vizefraktionschef darauf, dass die Union auch inhaltlich einen anderen Kurs einschlägt, und nicht mehr die Themen der AfD bedient.
Bürgerproteste und Ängste vor AfD-Plänen
Wiese verwies auf die Ängste vieler Menschen in Deutschland vor den Plänen der AfD und lobte Protestaktionen gegen diese. „Es ist gut, dass viele Menschen dagegen bundesweit auf die Straße gehen“, so der SPD-Politiker. Er betonte auch die Bedeutung klaren Benennens der rechtsextremen Tendenzen innerhalb der AfD: „Die AfD entwickelt sich immer mehr flächendeckend zu einer rechtsextremen Partei. Darum ist es wichtig, dass man gemeinsam aufsteht.“
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