Die Thüringer AfD strebt anscheinend den Ausschluss des Bundestagsabgeordneten Klaus Stöber an, der als scharfer Kritiker des Landesvorsitzenden Björn Höcke bekannt ist. Dies berichtet die „Welt“. Ein Parteiausschlussverfahren wurde laut Co-Landeschef Stefan Möller eingeleitet.
Ausschlussverfahren eingeleitet
Dem Bericht der „Welt“ zufolge, wurde das Parteiausschlussverfahren gegen den Bundestagsabgeordneten Klaus Stöber von der aufgrund seiner „destruktiven Kommunikationsstrategie im Landtagswahlkampf“ eingeleitet. „Die destruktive Kommunikationsstrategie von Klaus Stöber im Landtagswahlkampf war schwer parteischädigend“, sagte Stefan Möller, Co-Landeschef der Thüringer AfD. Er fügte hinzu, dass Stöber „mit dem öffentlichen Schlechtmachen von Wahlkämpfern der eigenen Partei im Wahlkampf […] die Grenze zur Wahlkampfsabotage weit überschritten“ habe.
Heftige Kritik an Landeschef Höcke
Klaus Stöber hatte Anfang Juli auf seiner Facebook-Seite deutliche Kritik am Landesvorstand geübt und insbesondere Landeschef Björn Höcke angegriffen. Stöber warf Höcke vor, „jede Bodenhaftung verloren“ zu haben und sich „nicht nur als Landesvorsitzender, sondern auch als möglicher Ministerpräsident disqualifiziert“ zu haben. In der „Welt am Sonntag“ beklagte Stöber zudem, dass sich bei Höcke ein „Hang zum Egozentrismus“ deutlich verschärft habe.
Stöber zeigt sich kämpferisch
Im Hinblick auf das Parteiausschlussverfahren äußerte sich Klaus Stöber gegenüber der „Welt“ gelassen: „Ich werde das Verfahren bis zum Bundesschiedsgericht bringen“, betonte er. Er kritisierte das Verhalten von Stefan Möller und Björn Höcke scharf. Er warf ihnen vor, gegen die Grundprinzipien der Partei gehandelt und zwei aussichtsreiche Direktkandidaten verhindert zu haben. „Das Verhalten von Möller und Höcke, die entgegen den Grundprinzipien der Partei eine Wahl der Parteibasis nicht anerkannt und zwei aussichtsreiche Direktkandidaten verhindert haben, wiegt aus meiner Sicht schwerer als die Tatsache, dass ich dieses undemokratische Verhalten öffentlich gemacht habe“, erklärte Stöber. Er kündigte außerdem an, das Verfahren zum Aufdecken weiterer Missstände im Landesverband Thüringen nutzen zu wollen.
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