Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel soll nach Informationen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) Kanzlerkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl 2025 werden. Die Entscheidung wurde in einem Vier-Augen-Gespräch zwischen Weidel und ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla getroffen.
Kanzlerkandidatur zur Abstimmung in den Parteigremien
Die Information über die vorgesehene Kanzlerkandidatur von Alice Weidel (AfD) soll in der kommenden Woche den Parteigremien vorgelegt werden. In Anfang Dezember sollen zunächst der Bundesvorstand und die Bund-Länder-Konferenz über die Personalie entscheiden. Der Parteikonvent im Januar bildet den Abschluss der parteiinternen Entscheidungsprozesse. Im März soll Weidel dann offiziell auf dem Bundesparteitag der AfD von den Delegierten gewählt werden.
Unterstützung von Co-Vorsitzendem Tino Chrupalla
Co-Vorsitzender Tino Chrupalla (AfD) soll eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zugunsten Weidels aufgegeben haben, wie mehrere AfD-Landesvorsitzende dem RND bestätigten. Beide hätten jedoch vereinbart, den Bundestagswahlkampf der AfD gemeinsam zu bestreiten. Chrupallas Verzicht auf eine eigene Kandidatur wurde respektvoll aufgenommen.
Chrupalla, der ursprünglich aus Sachsen stammt und Malermeister ist, konnte in den letzten Jahren eine Vertrauens- und Machtbasis in den westdeutschen Landesverbänden aufbauen. Chrupalla und Weidel, eine Ökonomin mit Wohnsitz in der Schweiz, leiten seit 2021 gemeinsam die AfD-Bundestagsfraktion und seit 2022 auch die Partei.
Erste Kanzlerkandidatur der AfD
Wird Weidel zur Kanzlerkandidatin gewählt, wäre dies die erste Kanzlerkandidatur der AfD in ihrer Parteigeschichte. Bisher waren die Spitzenkandidaturen für Bundestagswahlen immer in einem Duo ausgeführt worden. 2017 waren es Weidel und Alexander Gauland, 2021 Weidel und Chrupalla.
Aktuelle Umfragen zeigen die AfD bundesweit zwischen 17 und 20 Prozent. Trotz einer möglichen Kandidatur Weidels für das Kanzleramt wird ihr nur eine geringe Chance eingeräumt, da aktuell keine andere Partei eine Koalition mit der AfD eingehen möchte.
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