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AfD macht in Osnabrück Wahlkampf mit „Quotenneger“

Nur einen Tag nach der Bestätigung des Wahlamts der Stadt Osnabrück, dass die als Direktwahlkandidatin aufgestellte Tanja Bojani bedingt durch die innere Zerrissenheit der Osnabrücker AfD nicht auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl stehen wird (HASEPOST berichtete dazu bereits am 28. Juni), kündigt die AfD für die verbliebenen Wahl um die niedersächsische Landesliste eine Wahlkampfveranstaltung an.

Wahlkampfredner ist gar kein Mitglied der AfD

Am 27. Juli, ein Donnerstag, soll es gegen 18 Uhr eine Veranstaltung vor dem Hauptbahnhof in Osnabrück geben. Hauptredner ist Serge Menga aus Essen, der sich selbst, in seinen Videos als „Quotenneger aus NRW“ bezeichnet, so die AfD in einer Mitteilung an unsere Redaktion. Die AfD selbst titelt dazu: „Der Schwatte aus Essen kommt“.

Pikantes Detail an der Wahlkampfveranstaltung: Serge Menga ist kein Mitglied der AfD, zur Landtagswahl 2017 in Nordrhein-Westfalen trat er als parteiloser Kandidat an.

Menga war wütend über Silvester in Köln

Bekannt wurde der in Demokratischen Republik Kongo geborene Menga durch seine vielbeachtete YouTube „Wutrede“ nach den Silvester-Ereignissen auf der Domplatte in Köln.
„Mit welchem Recht nehmen sich manche Menschen Sachen heraus, die das Ansehen aller hier lebenden Ausländer besudeln?“, fragte er, sichtlich bewegt, in seinem Video. Seine Rede an jene Männer, die sich „brutal und kriminell verhalten haben“ mündete in der Aussage: „Packt einfach eure Klamotten und geht wieder nach Hause. Dorthin, wo gebombt und misshandelt wird.“

Keine Einigkeit mit Sigmar Gabriel

In Folge seiner Rede wurde er vom damaligen Vize-Kanzler Sigmar Gabriel nach Berlin zu einem Gespräch eingeladen. Das Ergebnis des Gespräches hat ihn nicht zufriedengestellt. Er fordert eine bessere Reaktionszeit der Politik: „Die Bevölkerung wünscht sich in der Flüchtlingsdiskussion schnelle Lösungen und nicht erst morgen.“ Notwendig sei nicht nur eine rasche Abschiebung krimineller Flüchtlinge, sondern auch mehr Polizeipräsenz.
Bezüglich der Flüchtlingspolitik mahnt er: „Die Politik muss uns die Wahrheit sagen und zugeben, dass sie den Schlüssel zum Erfolg noch nicht gefunden hat. Sie sollte sich für ihre Fehler entschuldigen. Sie sollte den Menschen zuhören und sie mitnehmen bei ihren Entscheidungen.
„Es gibt auch Flüchtlinge und Migranten, die sich nicht integrieren lassen wollen. Aber dann müssen sie gehen. Wer diesen Rechtsstaat nicht akzeptiert, der hat hier nichts zu suchen oder wird bestraft“
Die Gesellschaft, die man sich als Flüchtling für seine weitere Zukunft ausgesucht habe, müsse man akzeptieren, auch wenn man längst nicht alles toll finde: „Aber, das sind die Regeln, so funktioniert das, so geht ein friedliches Miteinander.“
Folgerichtig spricht Serge Menga, der kein AfD-Mitglied ist, in Osnabrück zu dem Thema: „Gegen die Spaltung unserer Gesellschaft. Für ein besseres Miteinander.“

AfD-Kreisvorsitzender freut sich auf Dialog

In der Pressemitteilung zur geplanten Veranstaltung heißt es: „Der Kreisvorsitzende der AfD-Osnabrück freut sich, dass Serge Menga der Einladung des KV gefolgt ist: „Wir haben die Aufforderung von Serge Menga verstanden und sind bereit zum Dialog. Der Redner ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Integration.“


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