Am Wochenende, nachdem der AfD Kreisverband Osnabrück am Mittwoch seinen „Stammtisch“ symbolisch vor das Osnabrücker Rathaus verlegt hatte, legen der Kreisverbandsvorsitzende Florian Meyer und seine Stellvertreterin Heidrun Schüller nochmals nach und kündigen weitere „Stammtische“ an.
Die Vorsitzenden der Osnabrücker AfD beklagen in einer Mitteilung an die Presse „kriminelle und undemokratische Zustände in unserem Land“, die sie öffentlich machen wollen. Kritik richtet sich vor allem gegen die Medien, die der AfD „so gut wie kein Gehör“ geben würden, schlimmer noch: „Unsere Pressemitteilungen mit […] Beschwerden werden anscheinend nicht ernst genommen, sondern sogar wider besseres Wissen ins Gegenteil verdreht.“
Hintergrund ist die vorab in einer Pressemitteilung veröffentlichte Begründung für den symbolischen „Stammtisch“ vor dem Osnabrücker Rathaus am vergangenen Mittwoch. Nach Ansicht der AfD war der Auslöser, dass ein Gastwirt ihrer Ansicht nach „von eindeutig linksmotivierten Personen gezwungen [wurde, der AfD] abzusagen“.
Rundumschlag gegen Tageszeitung und Antifa
Kritik richtet sich auch gegen die von der lokalen Osnabrücker Tageszeitung NOZ verwendete Bezeichnung „Aktivist der Antifa“ für den jungen Mann, der im Verlauf von Stammtisch und Gegendemonstration auf das Dach der Stadtbibliothek geklettert war. Nach Ansicht der Osnabrücker AfD ist die Antifa eine „eine Terrororganisation und gehört verboten“.
Mit „weitere »Stammtische« sind in Planung“ beendet die AfD ihre Pressemitteilung. Im Vorfeld des kommenden Wahljahres 2021 (Oberbürgermeister-, Kommunal- und Bundestagswahl) wird also noch mit Aktionen zu rechnen sein.
AfD in Osnabrück bislang ohne nennenswerte Erfolge
Bei der letzten Kommunalwahl 2016 und bei der darauf folgenden Bundestagswahl war die Osnabrücker AfD bereits im Vorfeld daran gescheitert die formellen Vorgaben zur Teilnahme bzw. zur Aufstellung von Direktwahlkandidaten im Wahlkreis Osnabrück zu erfüllen. Bei der Landtagswahl 2017 erlebte die AfD ein rekordverdächtig schlechtes Ergebnis in der Hase- und Friedensstadt und auch im vergangenen Jahr, bei der Europawahl 2019, blieb die AfD in Osnabrück unter 5%.