Angesichts steigender Umfragewerte lehnen führende AfD-Politiker eine mögliche Zusammenarbeit mit der Union ab und fordern einen tiefgreifenden Wandel der CDU, um für eine Koalition in Betracht gezogen zu werden.
AfD-Politiker gegen Zusammenarbeit mit CDU
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Stephan Brandner äußerte sich ablehnend gegenüber einer Kooperation mit der CDU. „Ich persönlich sehe keinen Grund, auf die CDU zuzugehen. Die hatten viel zu lange ihre Chance,“ sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Brandner fügte hinzu: „Jeder hat die Möglichkeit sich zu bessern. Auch jede Partei kann sich politisch resozialisieren. Aber die CDU ist noch nicht so weit.“
Forderung nach tiefgreifendem Wandel in der CDU
Auch Andreas Lichert, der hessische AfD-Vorsitzende, sprach sich gegen eine Zusammenarbeit aus und forderte einschneidende Veränderungen in der Union. „Um die CDU koalitionsfähig zu machen, muss eine gravierende und auch glaubhafte Korrektur stattfinden. Das geht nur mit einem tiefgreifenden Personalwechsel,“ stellte er klar. Lichert sieht auch bei jüngeren Unionspolitikern kein Potential für eine Zusammenarbeit: „Die jüngeren CDU-Abgeordneten sind von innen komplett begrünt. Da ist nichts Bürgerliches mehr.“
Warnung vor den Fehlern anderer Rechtsparteien
Der neurechte Aktivist und Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Jürgen Pohl, Benedikt Kaiser, warnte seine Partei, die Fehler anderer Rechtsparteien wie FPÖ und Vox zu wiederholen. „Die AfD kann aus der jüngeren Geschichte ausländischer Partnerparteien lernen, wie man es nicht macht“, sagte er.
Zweifel an erfolgreicher Regierungsbeteiligung der AfD
Lichert äußerte Skepsis hinsichtlich einer möglichen Regierungsbeteiligung der AfD. „Selbst wenn wir einen AfD-Minister im Kabinett sitzen haben: Wenn der die komplette Ministerialbürokratie gegen sich hat – wie wollen Sie da erfolgreich arbeiten?“, warnte er und fügte auf Englisch hinzu: „Be careful what you wish for“, sei vorsichtig, was du dir wünschst.