Berlin/Riga (mit Material von dts) – Der AfD-Bundestagsabgeordnete Waldemar Herdt will in Lettland auf der Liste der Centra Partija für das Europaparlament kandidieren. „Das ist eine kleine, christlich-konservative Partei, die mich um Hilfe gebeten hat. Wenn Christen einen Christen um Hilfe bitten, sagt man nicht nein“, sagte er der „Bild am Sonntag“.

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Waldemar Herdt ist in Osnabrück kein Unbekannter. Er wurde bekannt als Sprecher des umstrittenen Vereins Lebensquelle e.V., dem Teile des Osnabrücker Güterbahnhofs gehören.

Im vergangenen Dezember machte der in Neuenkirchen (bei Vechta) wohnende AfD-Politiker von sich reden, als er dem Theater Osnabrück eine Nähe zum Satanskult konstruierte, weil das Theater ein Kinderbuch des Bestseller-Autoren Michael Ende auf die Bühne gebracht hatte.

AfD-Abgeordneter mit Zweitwohnsitz im Baltikum

„Rechtlich ist das völlig problemlos.“ Herdt hat nach eigenen Angaben in Lettland einen Zweitwohnsitz. Die Parteiführung sei von seiner Kandidatur informiert gewesen, in der Fraktion habe er den Schritt hingegen nicht offen kommuniziert. „Ich habe das nicht an die große Glocke gehängt, weil ich mich nicht aufspielen wollte. Wer davon wissen musste, hat davon gewusst.“ Dass er den Sitz bekommen könnte, hält Herdt aber für so gut wie ausgeschlossen. Bei der Europawahl 2014 wurde die Centra Partija zu den sonstigen Parteien gezählt.