Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert ein Verbot der privaten Nutzung von Pyrotechnik. Er appelliert an die Verantwortlichen in Bund und Ländern, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz zu setzen. Reinhardt betont die Notwendigkeit einer derartigen Maßnahme, um Verletzungen und Angriffe auf Einsatzkräfte zu verhindern.
Appell an die Innenpolitiker
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, äußerte sich am Samstag in Berlin besorgt über die gesundheitlichen und sicherheitsrelevanten Konsequenzen des privaten Gebrauchs von Pyrotechnik. „Dieses Thema muss endlich angegangen und auf die Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz gesetzt werden“, sagte Reinhardt laut einer Meldung. „Bleibt die Politik weiter untätig, trägt sie mit dazu bei, dass sich Jahr für Jahr tausende Menschen durch Silvester-Feuerwerk verletzen und mitunter Ärztinnen und Ärzte, Rettungs- und Ordnungskräfte mit Knallkörpern bedroht oder tätlich angegriffen werden.“
Gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen
Reinhardt hebt die Gefahren durch falschen und fahrlässigen Umgang mit Böllern und Raketen hervor, der häufig durch Alkoholkonsum noch verstärkt wird. Dies führe nicht nur zu schweren Verletzungen, insbesondere an Augen und Ohren, sondern belaste auch die Notaufnahmen der Kliniken. Besonders alarmierend sei, dass Kinder und Jugendliche oft die Opfer seien. „Auch leiden Menschen mit Atemwegserkrankungen, Schwangere und Menschen mit (Kriegs-)Traumata unter dem Lärm, den Explosionen und der Umweltverschmutzung durch die Feuerwerkskörper“, so Reinhardt weiter. Zudem seien Haus- und Wildtiere erheblich beeinträchtigt. Die Bundesärztekammer stehe mit Organisationen der Polizei, Rettungskräfte und Umweltschutz in dieser Forderung nach einem Verbot in Übereinstimmung.
Erfahrungen der Corona-Pandemie
Das temporäre Verkaufsverbot von Böllern während der Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Gefahren durch entsprechende Regelungen stark vermindert werden könnten. In Hamburg reduzierten sich die Noteinsätze an Silvester 2020 auf etwa ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr und auch in Berlin sank die Zahl von 1.523 auf 862 Einsätze.
„Niemand möchte den Menschen die Möglichkeit nehmen, Silvester ausgelassen zu feiern“, erklärte Reinhardt weiter. „Eine Alternative zur privaten Böllerei sind zentral organisierte Feuerwerke. Manche Städte bieten auch Drohnen- oder Lasershows an, die den Himmel ganz ohne Müll und Feinstaub-Belastung erstrahlen lassen. Für einen schönen Jahreswechsel braucht es kein Schwarzpulver. Es ist an der Zeit, neue Silvestertraditionen zu begründen, um friedlich und sicher ins neue Jahr zu starten.“
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