Eine breite Koalition aus Vertretern der Ärzteschaft, der Lehrerschaft, der Polizei und der Wissenschaft hat an die Bundestagsabgeordneten appelliert, gegen die geplante Cannabis-Legalisierung zu stimmen. In einem Brief mit dem Titel „Aus Verantwortung für unser Land – die geplante Cannabis-Legalisierung stoppen“ äußern sie ihre Bedenken hinsichtlich der Gesundheit der jungen Generation und der Stärkung des Schwarzmarkts.
Gemeinsamer Appell gegen Cannabis-Legalisierung
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, betont in dem Schreiben, das am Freitag an alle Bundestagsfraktionen geschickt wurde, die Wichtigkeit des Jugendschutzes in Bezug auf die geplante Gesetzesänderung. Er kritisiert: „Die geplante Cannabis-Legalisierung ist kein Jugendschutz, sondern hochgradig verantwortungslos“. Er befürchtet eine Verharmlosung der Droge, die nachweislich abhängig mache und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schweren Entwicklungsschäden führen könne.
Fünf Hauptbotschaften an die Abgeordneten
In ihrem Brief formulieren die beteiligten Organisationen und Berufsverbände fünf Hauptbotschaften. Sie sehen in der Cannabislegalisierung einen Widerspruch zur internationalen Erkenntnislage und eine Gefährdung der Gesundheit der jungen Generation. Darüber hinaus wird kritisiert, dass der Kinder- und Jugendschutz nicht gestärkt, der Schwarzmarkt nicht eingedämmt und auch die Entlastung von Justiz und Polizei nicht erreicht werde.
Die Forderung nach Prävention statt Legalisierung
Als Alternativvorschlag fordern die Unterzeichner eine stärkere Aufklärung und Prävention im Bereich Cannabis. „Statt einer Legalisierung braucht Deutschland eine Stärkung der cannabisbezogenen Aufklärung und Prävention.“ Hierbei wird insbesondere die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als potenzieller Präventionsakteur genannt.
Kritik des Deutschen Richterbunds
Auch der Deutsche Richterbund ist in dieser Angelegenheit kritisch eingestellt. Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, betonte gegenüber der „Welt“: „Die überregulierten Gesetzespläne dürften ihr Ziel verfehlen, den Schwarzmarkt und die kriminelle Szene wirksam zurückzudrängen oder gar auszutrocknen“. Er sieht in dem geplanten Gesetz ein unverständliches Bürokratiemonster, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Haushaltslage.
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