(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Stiftung Patientenschutz warnt vor Benachteiligung älterer Patienten.
Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, äußerte Bedenken bezüglich der geplanten Krankenhaus-Reform. Er befürchtet, dass ältere Patienten durch die Qualitätsoffensive von Karl Lauterbach benachteiligt werden könnten. Brysch betonte, dass es eine Diskriminierung von alten, chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen wäre, wenn vorrangig jüngere, erfolgversprechende Patienten bevorzugt würden. Er wies darauf hin, dass ältere Kranke deutlich häufiger im Krankenhaus versorgt werden als der Rest der Bevölkerung, da sie oft an Mehrfacherkrankungen leiden, deren Therapie langwierig ist.
Bonuspunkte für Kliniken bei Behandlung älterer Patienten gefordert
Brysch schlug vor, dass Kliniken für die Behandlung älterer Patienten Bonuspunkte erhalten sollten, ähnlich wie es beim Finanzausgleich der Krankenkassen der Fall ist. Er argumentierte, dass Merkmale der Versicherten wie Alter, Geschlecht oder kostenintensive Krankheiten gegenfinanziert werden sollten. Der Patientenschützer betonte auch die Bedeutung der Zeit nach der Entlassung und forderte, dass diese in die Qualitätsoffensive einbezogen wird. Er warnte davor, dass allein die Anzahl der Behandlungen eines Krankheitsbildes und das zuständige Personal vor Ort nicht ausreichen, um die Qualität einer stationären Versorgung zu beurteilen. Brysch betonte, dass der Erfolg auch daran gemessen werden sollte, wie es dem Patienten nach der Entlassung geht. Daher sei es wichtig, welche Parameter der Bundesgesundheitsminister bei der Qualitätsbewertung festlegt.