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Ägyptens Tourismussektor unterwegs zu neuen Rekorden

Ägyptens Tourismussektor war nie klein oder unbedeutend. Selbst mitten in der Covidkrise im Jahr 2020 waren es noch 3,5 Millionen internationaler Touristen, die Ägypten besuchten. Dennoch verloren etwa 850.000 Ägypter in den beiden Covid-Jahren ihren Arbeitsplatz. Kein Wunder, dass Ägypten eines der ersten Länder weltweit waren, die die Grenzen wieder öffneten. Unter strengen Hygienevorschriften für die Hotels geschah das bereits im Juli 2020. Danach erholte sich der Sektor so schnell, wie kaum in einem anderen Land und für 2024 wird eine Rekordbesucherzahl von 21 Millionen vorhergesagt. Die bürokratischen Hürden für einen bis zu 30-tägigen Ägyptenurlaub wurden bewusst sehr niedrig angesetzt. Ein e-Visum für Ägypten kann in wenigen Minuten von zu Hause aus online beantragt werden und wird innerhalb weniger Tage bearbeitet. Eine Einreisekarte für Ägypten drucken Sie sich aus und legen sie einfach bei der Einreise vor.

1. Wieso boomt Ägypten so stark?

Die Gründe für den Boom des Tourismussektors in Ägypten sind vielfältig: Die altägyptische Hochkultur der Pharaonendynastien hatte schon griechische und römische Geschichtsschreiber und Dichter in ihren Bann gezogen und hat seither über die Jahrtausende bis in die Gegenwart nie ihre Faszination und geheimnisvolle Anziehungskraft verloren. Die Zeugnisse dieser Kultur, wie etwa die Pyramiden, die Sphinx oder bestimmte Funde, die im Ägyptischen Museum oder anderen Museen in Kairo ausgestellt sind, sind so gut erhalten, dass der Besucher einen tiefen Eindruck von der bis zu 5000 Jahre alten Hochkultur bekommt. Das spektakuläre „Grand Egyptian Museum“ ist im Prozess der Eröffnung und umfasst eine Fläche von über 50 Hektar. Die Zeugnisse aus der Vergangenheit sind ein wichtiger Grund für das Interesse an Ägypten. Das jeweils zeitgenössische Ägypten war aber auch immer modern und attraktiv. Die zentrale Lage zwischen dem Mittelmeer im muslimischen Norden Afrikas und dem südlichen Schwarzafrika, an der Grenze zwischen Afrika und dem Eurasischen Kontinent am Roten Meer macht Ägypten zu einem Land, das verschiedenste Einflüsse aufnimmt und verarbeitet und das erlebt der Reisende besonders intensiv in seiner Hauptstadt Kairo.

2. Ägypten ist ein Brenn- und Sammelpunkt für zeitgenössische afrikanische Kunst

Bereits 2018 untersuchte Scheich Hassan Bin Mohammed Al Thani, der Gründer des Arab Museum of Modern Art in Katar, in seiner Dissertation an der Uni Bonn die Bedeutung Ägyptens als Brenn- und Sammelpunkt für afrikanische Kultur. Diese Rolle Ägyptens im afrikanischen Kulturleben ist nichts Neues. Schon im 20.Jahrhundert lebten und arbeiteten viele zeitgenössische Künstler in Ägypten, meist in Kairo. Erstaunlich viele berühmte Menschen sind in hier geboren oder aufgewachsen, wie der New Yorker Bildhauer William Tucker, der deutsche Grüne Farid Müller oder die britische Schriftstellerin Penelope Lively. Auch die deutsche Schauspielerin Marika Rökk war ein Kind Kairos.

Hier kumulieren kulturelle Einflüsse aus ganz Afrika, Arabien, Europa und natürlich gibt es auch deutliche amerikanische, sowie russische und chinesische Einflüsse. Mit den USA war Ägypten zuletzt nach den Sturz Mursis 2013 mal wieder eng verbunden. Mit den Sowjets und dem Ostblock in den 50er und 60er Jahren und die Beziehungen mit Russland verbesserten sich deutlich seit 2014 und seinem Beitritt zum BRICS Staatenbund am 1.1.2024.

3. Kairo ist eine moderne Megametropole

Diese Balance zwischen den westlichen und östlichen Supermächten, die Einflüsse aus dem afrikanischen Süden und den Nachbarregionen, sowie die eigene starke historische und zeitgenössisch kulturelle Identität Ägyptens, erzeugen eine einmalige Kultur in Kairo, von denen der Strandtourist in Hurghada oder Sharm el Sheikh nur am Rande etwas mitbekommt, die aber durchaus einen spürbaren Anteil an der Faszination Ägyptens ausmacht.

Kairo ist eine Stadt, die sich mit europäischen Maßstäben kaum begreifen lässt. Die Stadt am mächtigen Nil, der sich schon etwa 10 km nordwestlich von Kairo in mehrere Flussarme aufspaltet wo das fruchtbare Nildelta beginnt, welches sich noch etwa 200 km bis zum Mittelmeer erstreckt, ist schon längst über ihre offiziellen Stadtgrenzen hinaus- und auf etwa 22 Millionen Einwohner angewachsen. Eine Megametropole, die alles bietet, was der moderne Mensch begehrt. Der Tourist in Kairo trifft überall auf brummendes Leben und bekommt zusätzlich eine riesige Menge kultureller Schätze zu sehen, von denen die Museen oder die berühmten Pyramiden, die sich am Westrand des Kairoer Stadtteils Gizeh befinden, nur ein kleiner Teil sind. Das Nachtleben bietet Bars, Clubs, Live-Musik, auch Jazz, Filme, Veranstaltungen und auch der Gourmet kommt in Kairo, dem Schmelztiegel der vielen Kulturen, voll auf seine Kosten.

4. Ägypten bietet Reiseerlebnisse für jeden Geschmack

Wer in Ägypten einfach nur Erholung sucht, ist hier genau richtig. Die Strände am Roten Meer und am Mittelmeer laden zu entspanntem Strandurlaub in Luxus-Strandressorts ein, aber auch der Budgetreisende macht hier Urlaub für so wenig Geld, wie sonst wo in ähnlicher Entfernung von Mitteleuropa kaum möglich und bei der Vielzahl möglicher touristischer Aktivitäten wird es auch ganz sicher nie langweilig. Der Nil wird zunehmend touristisch erschlossen, die Region um Assuan und den Assuan Stausee bietet einmalige landschaftliche Erlebnisse und die Regierung, für die der Tourismus eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Erholung Ägyptens von der Covidkrise ist, sorgt aktiv für Sicherheit und die Entwicklung des Sektors. Zunehmend kommen auch Kulturreisende nach Ägypten, die Interesse an der aktuellen Kultur Ägyptens haben und diese finden auch mitten in der brummenden Riesenstadt Kairo Erholung und interessante Beobachtungen. Ein neues Selbstbewusstsein greift um sich; Ägypten scheint immer mehr zu spüren, dass ein Aufbruch stattfindet und Kairo ist bereit, dabei eine führende Rolle für Afrika zu übernehmen.


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Redaktion Hasepost
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