Adoptionen in Deutschland 2023 auf historischem Tiefstand

Die Zahl der Adoptionen in Deutschland hat im Jahr 2023 den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass gleichzeitig die Zahl der Stiefkindadoptionen auf ein historisches Hoch gestiegen ist.

Adoptionszahlen sinken während Stiefkindadoptionen steigen

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland laut Destatis 3.601 Kinder adoptiert. Dies entspricht einem Rückgang von sechs Prozent oder 219 weniger als im Vorjahr. Auffallend ist der Anstieg der Stiefkindadoptionen um vier Prozentpunkte auf ebenfalls historische 73 Prozent. 40 Prozent der Adoptionen wurden von Stiefmüttern und 33 Prozent von Stiefvätern ausgeführt. Dabei haben die Stiefmütter vorwiegend Säuglinge oder Kleinkinder unter drei Jahren adoptiert, während Stiefväter vor allem Teenager aufnahmen.

Adoptionen durch Paare und Einzelpersonen

Ein weiterer Anteil von 24 Prozent der Adoptionen erfolgte durch verschieden- oder gleichgeschlechtliche Paare. Drei Prozent wurden von sonstigen verwandten oder nichtverwandten Einzelpersonen adoptiert. Das Durchschnittsalter der Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Paaren adoptiert wurden, lag bei 2,7 Jahren, etwas jünger als bei verschiedengeschlechtlichen Paaren mit 3,4 Jahren. Insbesondere männliche Paare adoptierten dabei Jungen, während rein weibliche Paare eher Mädchen adoptierten.

Trends in der Adoption

Trotz mehr Stiefkindadoptionen bleibt die Gesamtzahl der Adoptionen seit 2009 relativ stabil auf einem niedrigen Niveau zwischen etwa 3.600 und 4.000 Fällen. Ein Rückgang der klassischen Fremdadoptionen – Adoptionen durch Personen, die weder Stiefeltern noch Verwandte des Kindes sind – könnte eine mögliche Erklärung für die abnehmende Tendenz sein. Diese sanken im Jahr 2023 auf einen neuen Tiefstand mit 837 Fällen. Die Zahl der für eine Adoption vorgemerkten Kinder schwankte in den letzten zehn Jahren nur leicht zwischen rund 740 und 920 und lag im Jahr 2023 bei 902 Kindern. Damit standen 2023 jedem vorgemerkten Adoptivkind rechnerisch vier potenzielle Adoptivfamilien gegenüber.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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