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Abschlussveranstaltung des Niedersachsen-Technikums an der Hochschule und der Universität Osnabrueck

Das Niedersachsen-Technikum bietet jungen Frauen mit Abitur oder Fachhochschulreife die Möglichkeit sechs Monate in das MINT-Studium hineinzuschauen und den Berufsalltag in Unternehmen kennenzulernen. Am Mittwoch, den 26. Februar, haben alle Osnabrücker Technikantinnen ihre in Betrieben durchgeführten Projekte vorgestellt, Erfahrungen im Technikum geschildert und ihre Zertifikate erhalten.

28 (Fach-)Abiturientinnen haben seit September 2019 das Niedersachsen-Technikum in Osnabrück durchlaufen. Ziel des Kooperationsprogramms niedersächsischer Hochschulen, Universitäten und Unternehmen ist es, Frauen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe zu gewinnen. Die Osnabrücker Technikantinnen haben sechs Monate lang an vier Tagen pro Woche ein bezahltes Industriepraktikum in 24 regionalen Unternehmen absolviert. Montags standen Lehrveranstaltungen an der Hochschule und der Universität Osnabrück sowie Firmenexkursionen auf dem Programm. Zu den Kooperationspartner des Niedersachsen-Technikums in der Region Osnabrück zählen unter anderem Amazonen-Werke H.Dreyer GmbH & Co. KG, Georgsmarienhütte GmbH, HARTING Stiftung & Co. KG und Volkswagen Osnabrück GmbH.

Unternehmen zeigen starkes Interesse

Das Kooperationsprogramm niedersächsischer Hochschulen und Unternehmen wurde 2010 erstmalig an der Hochschule Osnabrück erprobt und wird seit 2012 mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur an weiteren Hochschulen und Universitäten in Niedersachsen angeboten. In Osnabrück bieten die Hochschule Osnabrück und die Universität Osnabrück das Niedersachsen-Technikum gemeinsam an. „Wir haben nie zu wenig Unternehmen. Einige nehmen sogar mehrere Technikantinnen an“, berichtet Prof. Barbara Schwarze, Professorin Gender und Diversity Studies, Hochschule Osnabrück und Leiterin der Koordinierungsstelle Niedersachsen-Technikum. „Die Technikantinnen sind qualitativ gut orientiert. Wir fänden es wünschenswert, wenn noch mehr Frauen das Projekt für sich entdecken“, legt Sandra Hinken, Unternehmensvertreterin der Volkswagen Osnabrück GmbH offen dar.

Verbinden von Praxis und Theorie

Für das Niedersachsen-Technikum in Osnabrück 2019/2020 haben 37 Unternehmen 44 Plätze für Technikantinnen angeboten. Davon konnten im Laufe des Bewerbungs- und Matchingverfahrens 29 Bewerberinnen an 24 Unternehmen vermittelt werden, darunter auch Sophie Fürhoff, Technikantin an der Hochschule Osnabrück und der HARTING Stiftung & Co. KG. „Ich habe bereits während des Abiturs gemerkt, dass mir Mathematik und Physik liegen“, erzählt Fürhoff. Nach Abschluss der Hochschulreife habe sie durch eine private Empfehlung vom Technikum erfahren. „Während meiner Zeit im Unternehmen habe ich unter anderem die Grundausbildung Metall, das Prozessmanagement und die Arbeit im Labor kennenlernen können“, so die 20-Jährige. Ein großer Pluspunkt vom Technikum sei die Verbindung von Praxis und Theorie. „Die Technikantinnen lernen die Vielfältigkeit von Technik kennen und können selbst erproben was zu ihnen passt“, so Schwarze. „Dadurch, dass die Teilnehmerinnen bereits während ihres Technikums verschiedene Bereiche kennengelernt haben, ist es ihnen möglich, sich bei der Studienwahl stärker zu spezifizieren“, zeigt Prof. Dr. Norbert Bahlmann, Studiendekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, Hochschule Osnabrück, auf.

Geringe Abbrecherquote

Einige Unternehmen entschieden sich dafür, mehrere Technikantinnen aufzunehmen. Die Zahl der angebotenen Unternehmens-Plätze war somit größer als der nachgefragte Bedarf der Technikantinnen. Eine Technikantin beendet das Technikum vorzeitig. „Wir haben eine sehr geringe Abbrecherquote. In den meisten Fällen hat ein vorzeitiger Abbruch persönliche Gründe“, so Schwarze. Dreizehn Unternehmen bieten ihre Technikumsplätze direkt in Osnabrück an, fünf Unternehmen stammen aus dem Umkreis mit unter 15 km Entfernung zu Osnabrück. 16 Unternehmen liegen in einem Radius von 15 bis 50 km Entfernung und drei Unternehmen sind weiter als 50 km von Osnabrück entfernt.

Vielfältiges Programm

In diesem Durchgang besuchten die Technikantinnen an den Hochschultagen Vorlesungen der Konstruktion, Audio- und Videotechnik und Grundlagen Werkstofftechnik der Hochschule und Einführung in die Physik, in die Wirtschaftsinformatik und Informatik A der Universität Osnabrück. Neben Besichtigung der Labore an Hochschule und Universität bieten auch Unternehmen die Möglichkeit, einmal den Betrieb kennenzulernen. In diesem Jahr sind dabei die AVO-Werke August Beisse GmbH, die Schoeller Papierfabrik, Kämmerer Spezialpapiere, VW Osnabrück, die Amazonen-Werke H. Dreyer und das Stahlwerk in Georgsmarienhütte.

Interesse am Thema Digitalisierung wecken

Seit 2019 werden im Rahmen des Technikums Module zur Stärkung der digitalen Kompetenz angeboten. Ziel ist es, durch die Integration praktischer wie auch theoretischer Aspekte das Interesse an dem Thema Digitalisierung zu wecken und/oder zu verstärken. „Uns ist es wichtig, die Veränderung im Beruf auch im Technikum zu berücksichtigen“, äußerte sich Schwarze. Die eigene Anwendung, zum Beispiel in der App-Programmierung, vermittelt Selbstwirksamkeitserfahrungen für die Technikantinnen, die eine Entscheidung für Studien- oder Ausbildungsangebote in MINT unterstützten solle.


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