Zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten zu 375 Jahren Westfälischer Frieden fand heute (25.10.) ein großes Friedenssingen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus statt. Rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger sowie Chöre sangen mit.
„Ich weiß nicht, ob wir damit Moskau oder die Hamas erreichen. Aber zumindest die Leute in unserem Land, denen wir vermitteln, dass wir friedlich und respektvoll miteinander leben können – denn Singen verbindet und tröstet“, sagte Alt-Bundespräsident Christian Wulff, der nicht nur Ehrenbürger Osnabrücks ist, sondern als Präsident des Deutschen Chorverbands auch die Schirmherrschaft des Friedenssingens übernommen hatte. „Ein Krieg unter europäischen Staaten ist undenkbar. Wir streiten mit Worten, aber nicht mehr mit Gewalt und Waffen“, so Wulff weiter.
Bürgerinnen und Bürger singen Mozart
Bei dem rund einstündigen Friedenssingen, für das Michael Schmoll und Clemens Breitschaft musikalisch verantwortlich zeichneten, wurde unter anderem Mozarts „Dona nobis pacem“, der Osnabrücker Friedenschoral und weitere Friedenslieder gesungen. Dazu fanden sich die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Chören, unter anderem aus Angers, Haarlem, Greifswald und Stockholm, vor dem Rathaus ein. Auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe sowie Haarlems Städtebotschafter Levy Julian Gores und Angers’ Städtebotschafterin Romane Dantec zählten zu den Gästen.
„Eine der großen Erkenntnisse dieses Jubiläums ist, dass der Westfälische Frieden der Sehnsucht ein Ziel gibt, und zwar die Hoffnung auch die Konflikte der heutigen Welt zu gegebener Zeit lösen zu können“, sagte Lewe. Das bestätigte auch Pötter: „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, dass Frieden möglich ist. Es scheint leicht zu sein, einen Krieg zu beginnen, aber schwer, ihn zu beenden. Dass es machbar ist, hat der Westfälische Frieden gezeigt.“
Großes Rahmenprogramm – Abschluss im Felix-Nussbaum-Haus
Bereits tagsüber gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm wie eine Mitsingaktion für Kitas auf dem Domvorplatz, ein nicht-öffentliches Demokratiegespräch zwischen Christian Wulff und verschiedenen Jugendchören sowie Chorauftritten an der Kamp-Promenade. Den Abschluss des Friedenstags bildet das Demokratieforum von NDR und SWR um 19:30 Uhr im Felix-Nussbaum-Haus.
Der Friedenstag hat rund 140.000 Euro gekostet. Finanziert wurde die Veranstaltung durch die Stadt Osnabrück (100.000 Euro aus dem Sonderetat), die Sparkasse Osnabrück (20.000 Euro), die Niedersächsische Sparkassenstiftung (15.000 Euro) und die Stiftung Osnabrücker Club (5.000 Euro).