Das Abraham Geiger Kolleg, die einzige Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner in Deutschland, verklagt das Bundesinnenministerium vor dem Berliner Verwaltungsgericht, um seine Finanzierung zu sichern. Dies steht inmitten eines erbitterten Streits über die Zukunft der liberalen Rabbinerausbildung, nachdem Vorwürfe von Machtmissbrauch und sexueller Belästigung bekannt wurden.
Streit um Finanzierung
Das Abraham Geiger Kolleg, angebunden an die Universität Potsdam, wurde bisher überwiegend aus öffentlichen Geldern finanziert. Dieses Jahr verlangt das Kolleg 388.000 Euro vom Bundesinnenministerium, die zuvor eingeplant waren. Seit Anfang des Jahres haben das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die Kultusministerkonferenz und das Bundesinnenministerium jedoch keine Zahlungen mehr an das Kolleg getätigt, schreibt der „Spiegel“.
Die künftige Finanzierung soll eine geplante Stiftungslösung für die Rabbinerausbildung des Zentralrats der Juden übernehmen.
Anklage wegen Verletzung der Neutralitätspflicht
Das Abraham Geiger Kolleg argumentiert, das Innenministerium verletze mit seiner Entscheidung seine Neutralitätspflicht in religiösen Belangen. Eine über Jahre hinweg gewährte Förderung dürfe nicht einfach eingestellt werden. Das Ministerium sieht das anders, erklärte jedoch auf Anfrage, dass es sich wegen des laufenden Verfahrens derzeit nicht weiter äußern könne.
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