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A1: Verstärkung der Brücke über Stichkanal und Hase früher fertig als geplant

Die Spannglieder haben eine Länge von jeweils 230 Metern und eine Zugkraft von 310 Tonnen je Spannglied. /Foto: Autobahn Westfalen/Christine Sabisch

Die Autobahn Westfalen hat die Verstärkung der Brücke über den Stichkanal und die Hase auf der A1 zwischen Osnabrück-Hafen und Osnabrück-Nord zwei Monate früher als geplant abgeschlossen. Damit konnte sie die Bauzeit auf zwölf Monate verkürzen.

Die Verstärkung war notwendig geworden, um die Lebensdauer der Brücke deutlich zu verlängern. Die Autobahn Westfalen hat rund 2,8 Millionen Euro in die Sanierung investiert.
„Wir freuen uns, dass wir den Zeitplan deutlich übertroffen haben. Dies wurde möglich, weil wir die Bauabläufe so optimiert haben, dass viele Arbeiten parallel durchgeführt werden konnten“, sagt Michael Tewes-Kampelmann, Teamleiter im Konstruktiven Ingenieurbau in der Außenstelle Osnabrück der Niederlassung Westfalen.

Innovatives Verfahren eingesetzt

Für die Verstärkung der Brücke setzte die Autobahn Westfalen ein Verfahren ein, das erstmals in der Region Osnabrück bei einer Brückensanierung zum Zuge kam. Sie wurde durch eine so genannte externe Längsvorspannung verstärkt. Dafür wurden an beiden Seiten der Betonträger der 262 Meter langen und 60 Meter breiten Brücke, insgesamt rund 27.600 Meter Stahlseile, in jeweils 15-facher Bündelung, auf einer Länge von insgesamt ca. 2.000 Metern angebracht.

Diese gebündelten Stahlseile – auch Spannglieder genannt – wurden mit einer aufwendigen Technik an 16 Betonkonsolen befestigt, die vorab an die Brückenträger betoniert wurden. Durch die Spannkraft, die von den nun insgesamt acht Spanngliedern mit einer Länge von je 230 Metern erzeugt wird, wird die Brücke nun verstärkt. Dabei wurde jedes einzelne Spannglied mit einer Zugkraft von etwa 310 Tonnen gespannt.

Automatisch gespeicherter Entwurf
16 Betonkonsolen wurden an die Brücke betoniert, an denen die gebündelten Stahlseile befestigt wurden. /Foto: Autobahn Westfalen/Christine Sabisch

Verschiedene Instandsetzungsmaßnahmen

Zeitgleich hat die Autobahn Westfalen verschiedene Instandsetzungsmaßnahmen auf der Brücke vorgenommen. So wurden die Fahrbahndecke komplett auf rund 5.700 Quadratmetern erneuert, 61 Meter Übergangskonstruktionen von den Fahrbahnen zur Brücke ersetzt sowie neue Entwässerungsleitungen unter der Brücke verlegt. Der Verkehr konnte während dieser Arbeiten durchgängig auf zwei verengten Spuren in beiden Richtungen fließen.

Aktuell stehen Verkehrsteilnehmenden Richtung Bremen schon wieder alle drei Fahrstreifen zur Verfügung. Richtung Dortmund sind zwei Spuren frei; die dritte wird nach witterungsbedingt ausstehenden Markierungsarbeiten im Zusammenhang mit einer anderen Baumaßnahme in Kürze ebenfalls freigegeben.

Verstärkung für späteren Neubau nötig

Die Brücke musste saniert werden, um sie an die aktuellen Vorgaben anzupassen. Sie stammt aus dem Jahr 1967 und ist seitdem laufend auf den neuesten Stand gebracht worden. Vor dieser Verstärkungsmaßnahme wurde sie 2013 zuletzt saniert. Seit 2016 steht fest, dass sie langfristig – voraussichtlich in den frühen 2030er Jahren – durch einen Neubau ersetzt werden muss.

Die A1 verläuft in diesem Bereich sechsspurig. Die Brücke besteht aus zwei einzelnen, durch eine Längsfuge getrennte Brücken, über die jeweils drei Fahrspuren führen. Beim späteren Neubau wird zuerst eine Brücke abgerissen, wobei der Verkehr während der Bauzeit für mehrere Jahre komplett mit zwei Fahrspuren je Richtung auf die andere Brücke verlegt wird. Dafür ist es auch wichtig, dass sie höhere Lasten tragen kann. Diese Vorbereitungen sind nun mit der Verstärkung abgeschlossen. „Wir müssen die Tragfähigkeit von Bestandsbrücken so verbessern, dass der Verkehr sicher fließen kann. Das gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben“, unterstreicht Burkhard Pott, Leiter der Außenstelle Osnabrück der Niederlassung Westfalen.

Durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge

Die A1 weist im Bereich zwischen Ahlhorner Heide und Kreuz Lotte/Osnabrück eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von bis zu 77.400 Fahrzeugen mit einem Schwerlastanteil von 19 Prozent auf. Prognosen gehen in zehn Jahren von einem Verkehrsaufkommen von über 83.000 Fahrzeugen aus.


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