Nach dreieinhalb Monaten Schließungszeit, für die eine von dem Lübecker Unternehmen beauftragte PR-Agentur „diverse technische Probleme“ als Grund nennt, soll das Osnabrücker CineStar Kino am Hauptbahnhof ab kommenden Donnerstag wieder öffnen.

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Um sich bei den Gästen aus Osnabrück und Umgebung für ihre Geduld zu bedanken, will das Osnabrücker CineStar, das Teil einer Kette von insgesamt 54 Kinos ist, bis zum 26. September mit vergünstigten Preisen locken. Die als Auslöser für die Zwangspause vom Betreiber genannten „technischen Probleme“ liegen nach Informationen unserer Redaktion darin begründet, dass notwendige Sicherheitsmaßnahmen trotz behördlicher Vorgaben nicht umgesetzt wurden. Ursächlich für die Nicht-Umsetzung der Vorgaben soll ein Streit zwischen Mieter und Vermieter darüber gewesen sein, wer die Kosten für die Sicherheitstechnik trägt.

Oliver Fock, Geschäftsführer der Lübecker CineStar-Gruppe, zeigt sich angesichts der Wiedereröffnung erleichtert: „Wir freuen uns, dass durch zahlreiche Arbeiten des Vermieters zwischenzeitlich ein mangelfreier Zustand erreicht wurde, der es uns erlaubt, wieder Gäste im Kino zu begrüßen. Allerdings sind der lange Schließungszeitraum des Hauses und dessen wirtschaftliche Folgen Themen, zu denen es unsererseits mit dem Vermieter weiterhin intensiven Gesprächsbedarf gibt.“ Hinter den Kulissen scheint es also noch einen Konflikt zu geben.

Kino mit schlechtem Karma

Der Kinobetrieb am Theodor-Heuss-Platz steht seit Baubeginn in den 90er Jahren unter keinem guten Stern. Erst behinderten Blindgänger den Bau, dann ging ein Projektentwickler in Konkurs. Die Finanzierung mit der skandalbehafteten NRW-Landesbank West-LB platzte und auch der Erstmieter, die UFA-Gruppe überlebte nicht lange. Die in australischem Besitz befindliche CineStar-Gruppe geriet schließlich mit Schädlingsbefall und unglücklich geführten Prozessen am Arbeitsgericht in die Schlagzeilen, bis hin zur monatelangen Zwangspause in diesem Sommer.