Ein Kind stirbt noch vor der Geburt oder direkt danach
Für die betroffenen Eltern eine schreckliche Situation – und lange Zeit ein Tabu in Familien und selbst in Krankenhäusern.
Gibt man den Kindern einen Namen? Wie die Erinnerung bewahren?
Karsten Regula ist Vater – und Fotograf.
Angeregt durch die Geburt des eigenen Kindes, die zum Glück reibungslos verlief, machte sich der junge Vater die gleichen Gedanken wie viele Eltern: „Was wäre, wenn bei der Schwangerschaft etwas schief laufen würde?“
Durch Zufall kam er in Kontakt mit der Initiative Dein Sternenkind, in der sich professionelle Fotografen zusammengetan haben um Eltern eine Erinnerung an ganz früh verstorbene Kinder zu ermöglichen. Diese Kinder nennen die Fotografen „Sternenkinder“.
Mit Fotos von ihrem Sternenkind haben die Eltern so eine bleibende Erinnerung: dass Baby war wirklich da und ist im Herzen immer noch da; es gehört zur Familie. Und viele Eltern geben heute selbstverständlich auch ihrem Sternenkind einen Namen.
Eine Phase des Überlegens war notwendig
Es dauerte fast ein halbes Jahr, bis Regula endlich soweit war sich aktiv für Sternenkinder zu engagieren.
„Kannst Du das“, war die Frage, die er sich in der Phase immer gestellt hat, so der freie Fotograf.
Für ihn war wichtig, dass die Eltern „eine würdevolle Erinnerung an ein Famileinmitglied bekommen“, kein Autopsie-Foto, wie es in vielen Krankenhäusern leider noch üblich ist.
Eine spezielle Ausbildung für Sternenkinder-Fotografen, von denen es in der Datenbank der Organisation etwa 400 gibt, ist nicht notwendig – allerdings werden Workshops angeboten. Auch Karsten Regula hat auf diese Weise spezielle Retuschier-Techniken erlernt, damit die Fotos professionell nachbearbeitet werden können.
Die Fotos sind für die Eltern kostenlos
„Alle Sternenkinder-Fotografen machen ihre Arbeit ehrenamtlich und kostenlos“, erläutert Karsten Regula. Es handelt sich bei der Initiative auch um keinen Verein, sondern um eine lose Gemeinschaft, die einfach nur helfen möchte. Die Fotos erhalten die Eltern auf einer CD in einer liebevoll gestalteten Fotobox. Wann sie sich die Bilder ansehen, bleibt den Eltern überlassen. Karsten Regula hat von anderen Fotografen gehört, dass es manchmal Monate dauert bis die Eltern dazu bereit sind.
Um die Fotos ansprechend zu gestalten, haben die Fotografen bei den Aufnahmen, zu denen sie oft sehr kurzfristig ins Krankenhaus gerufen werden, zusätzlich kleine Accessoires dabei. Mützchen, Decken und Socken sind teils auch ehrenamtlich selbstgenäht und können selbstverständlich bei den Eltern bleiben.
Die Homepage des Fotografen Karsten Regula.
Hier wird aktuell Hilfe benötigt: Eine Beerdigung für FelinaAnfang Juli verstarb die kleine Felina, nur eine Woche vor ihrer Geburt im Mutterbauch, ohne ersichtlichen Grund. Freunde der kleinen Familie haben über betterplace.org eine Hilfsaktion gestartet, mit dem Ziel so die anfallenden Kosten – u.a. Beerdigung – aufzufangen. Katharina mußte auf Grund Ihrer Diabetes vor der Schwangerschaft eine Pause in ihrem Job als Erzieherin machen. Ihre Frau Sarah hat erst kürzlich ihren Vater beerdigen müssen und unterstützt nun ihre Mutter. Daher kann sie ihren Job, ebenfalls als Erzieherin, im Moment nur für 18,5 Stunden wöchentlich ausüben. Rücklagen haben Sie keine. HASEPOST wurde per Facebook-Nachricht auf diese Aktion bei betterplace.org aufmerksam gemacht. Wir unterstützen hier gerne und wünschen Katharina und Sarah viel Kraft in diesen Tagen. |
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