Nach einer gemeinsamen Erhebung des Bundeskriminalamtes und der Landeskriminalämter leben fast 1.000 Mitglieder der italienischen Mafia in Deutschland. Diese Zahl geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet. Trotz eines partiellen Rückgangs um 70 Personen im Vergleich zum Vorjahr, besteht weiterhin große Besorgnis angesichts der Mobilität dieser kriminellen Organisationen.
Details zur Mafia-Präsenz in Deutschland
Im Rahmen dieser Erhebung wurde die Präsenz von insgesamt 933 dauerhaft in Deutschland lebenden, mutmaßlichen Mitgliedern der italienischen Organisierten Kriminalität festgestellt. Laut dem Bundesinnenministerium gehören 503 Mitglieder zur ‚Ndrangheta, 116 zur Cosa Nostra, 111 zur Camorra und der Rest zu anderen Gruppen.
Während die Gesamtzahl im Vergleich zum Jahr 2022 um 70 gesunken ist, warnt das Innenministerium davor, dies als Trend zu interpretieren. Die italienische Organisierte Kriminalität sei sowohl lokal als auch international sehr mobil, daher sei „nicht davon auszugehen, dass es sich bei dem partiellen Rückgang um einen Trend handelt“.
Reaktion der Grünen
Der Obmann der Grünen-Bundestagsfraktion im Innenausschuss, Marcel Emmerich, äußerte gegenüber dem RND seine Besorgnis über die Situation: „Es leben fast 1.000 Mafiosi in unserem Land, und es gibt großen Grund zur Sorge, dass immer mehr Mafiosi unter dem Radar der Sicherheitsbehörden bleiben. Die hohe Dunkelziffer ist nicht zu unterschätzen. Der gewaltbereite und aushöhlende Einfluss auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ist eine schleichende Gefahr für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.“
Emmerich betonte auch, dass die Macht der Mafiosi insbesondere durch den florierenden Drogenhandel gestärkt wird, bei dem die Sicherheitsbehörden immer wieder neue Rekordfunde in Milliardenhöhe entdecken. Daher sei es umso wichtiger, die Organisierte Kriminalität mit Entschlossenheit zu bekämpfen.
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