Vor der Präsentation des Herbstgutachtens durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisiert die Wirtschaftsweise Veronika Grimm das Handeln der aktuellen und vorherigen Bundesregierung. Sie mahnt an, dass in den Merkel-Jahren zu wenig in die Zukunft investiert und zu viel verteilt wurde.
Veronika Grimm mit scharfer Kritik
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm äußert sich kritisch gegenüber den Handlungen der Bundesregierungen unter Angela Merkel und der aktuellen Regierung. Sie beschuldigt sie, orientierungslos und reaktiv zu agieren statt proaktiv Lösungen für die anstehenden Probleme zu suchen. „Die aktuelle Bundesregierung reagiert nun nicht strukturiert auf die Probleme, sondern oft als Feuerwehr. Das schafft Orientierungslosigkeit“, bemängelt die Siemens-Energy-Aufsichtsrätin in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „All das fällt uns jetzt auf die Füße.“
Mehr Investitionen in die Zukunft gefordert
Die Professorin der Technischen Universität Nürnberg, Veronika Grimm, fordert deutlich mehr Investitionen in zukunftsweisende Bereiche, wie beispielsweise die Verteidigung. Allerdings sieht sie gleichzeitig die Notwendigkeit, die staatlichen Ausgaben für den Sozialbereich in Einklang mit diesen Anforderungen zu bringen. „Wir brauchen mehr Geld für Verteidigung und andere zukunftsorientierte Ausgaben und müssen die Ausgaben für soziale Sicherung in Einklang mit diesen Notwendigkeiten und den wachstumsbedingt geringeren Spielräumen bringen.“
Strukturelle Probleme und überzogene Erwartungen
Im Hinblick auf die Herbstprojektion, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch präsentiert hat, rät Grimm dazu, sich nicht zu sehr auf die Prognosen für das nächste Jahr zu konzentrieren. Sie weist auf strukturelle Probleme hin, die durch hohe Energiekosten und eine fehlende klare Richtung in der Energiepolitik verursacht werden. „Viele Mittelständler wandern bereits ins Ausland ab. Und immer mehr große Unternehmen bekommen Probleme.“ Auch die Erwartungen der Ampelregierung in Bezug auf die zukünftigen Steuereinnahmen hält Grimm für überzogen. „Für das nächste Jahr rechnet die Bundesregierung aufgrund des Wachstumspakets mit einem höheren Wachstum. Allerdings ist noch völlig unklar, ob alle Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden“, sagt sie.
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