Internationale Konferenz: Universität Osnabrück wird Zentrum der Migrationsforschung

Die Universität Osnabrück wird zum Zentrum der Migrationsforschung: Vom 23. bis 25. Oktober treffen sich renommierte Migrationsforscherinnen und -forscher aus Europa und den USA in Osnabrück zur Auftakttagung des Sonderforschungsbereichs „Produktion von Migration“. Ein spannendes Programm und intensive Diskussionen mit internationalen Expertinnen und Experten erwarten die Teilnehmenden – sowohl vor Ort als auch im Livestream.

Internationale Migrationsforschung trifft sich in Osnabrück

In den letzten Wochen und Monaten war Migration das zentrale Thema laut und kontrovers geführter gesellschaftlicher Debatten, erklärt der Sprecher des SFB, Prof. Dr. Andreas Pott. Kaum ein anderes Thema polarisiere so sehr. „Der Ton ist rau, die Diskussionen oft wenig faktenbasiert. Die Migrationsforschung dringt mit sachlichen, nüchternen Darstellungen ihrer Erkenntnisse kaum durch. Anlass genug, sich mit der Frage zu befassen, welchen Herausforderungen sich die Migrationsforschung in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung stellen muss.“ Darüber diskutieren am ersten Abend der dreitägigen Konferenz Prof. Dr. Anna Amelina (Cottbus), Prof. Dr. Janine Dahinden (Neuchâtel), Prof. Dr. Stephan Lessenich (Frankfurt am Main) und Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (SFB 1604).

Diskussion: Was bedeutet „Produktion von Migration“?

Der zweite Konferenztag widmet sich dem Forschungsprogramm des Sonderforschungsbereichs: Was bedeutet „Produktion von Migration“? Auf welche Weise tragen bestimmte Figuren, Infrastrukturen und Räume dazu bei, was als Migration und wer als Migrant beziehungsweise Migrantin gilt? Wie wird Migration gesellschaftlich hergestellt und problematisiert, wie wird ihre Bedeutung ausgehandelt? Darüber referieren und diskutieren renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa und den USA, unter anderem Prof. Dr. Catherine S. Ramírez (Santa Cruz), Prof. Dr. Adrian Favell (Cork), Prof. Dr. Parvati Raghuram (Open University) und Prof. Dr. Henk van Houtum (Nijmegen). Dabei bringen sie Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen ein – von Geographie und Soziologie über Rechtswissenschaft bis hin zur Psychologie. Spannende Einblicke verspricht auch die Präsentation des SFB-Transferprojekts, das praktisch erprobt, wie mithilfe von Virtual Reality Tools neue Perspektiven auf die Migrationsgesellschaft gewonnen werden können, die zum Nachdenken anregen.

Interne Workshops zu Forschungsvorhaben

Am letzten Konferenztag finden interne Workshops statt: Die 17 Teilprojekte des SFB 1604 diskutieren ihre Forschungsvorhaben mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. „Der intensive Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ganz unterschiedlicher Fachrichtungen ist ein wichtiger Moment der Reflexion und Weiterentwicklung unserer theoretischen und methodischen Überlegungen. Außerdem freuen wir uns auf Impulse für die konkrete Forschungsarbeit in den Projekten“, betont Prof. Pott.

Migrationsforschung am Standort Osnabrück sichtbar machen

„Wir sind sehr stolz darauf, diesen Sonderforschungsbereich an unserer Universität zu haben. Er wird dazu beitragen, neue Perspektiven auf Migration als Produkt gesellschaftlicher Herstellungsprozesse zu entwickeln und die Migrationsforschung am Standort Osnabrück international noch bekannter und sichtbarer zu machen“, so die Präsidentin der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, die die Konferenz zusammen mit Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, der per Video zugeschaltet ist, eröffnen wird. Es werden mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die ersten beiden Veranstaltungstage werden im Livestream übertragen.

Uni Osnabrück erhält Fördergelder von bis zu 8,3 Millionen Euro

Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungsverbünde, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Im Sonderforschungsbereich „Produktion von Migration“ forschen in 17 Teilprojekten rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Osnabrück sowie aus Berlin/Potsdam, Dortmund, Flensburg, Frankfurt am Main und Münster. Zur Umsetzung des ambitionierten Forschungsvorhabens erhält die Universität Osnabrück als Sprecherhochschule von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die erste Förderphase bis Ende 2027 8,3 Millionen Euro. Angesiedelt ist der SFB am renommierten Forschungszentrum Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS). Das Programm der Konferenz und der dazugehörige Livestream können online angesehen werden.


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