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Einschulungszurückstellungen in NRW steigen um 77 Prozent

Die Zahl der Kinder, die später eingeschult werden, ist in Nordrhein-Westfalen signifikant gestiegen. Laut einem Bericht der “Rheinischen Post”, basierend auf Daten des NRW-Schulministeriums, stieg die Zahl der zurückgestellten Kinder innerhalb von vier Jahren um 77 Prozent.

Sprung in Zurückstellungen bei Einschulungen

Im Schuljahr 2019/20 wurden in Nordrhein-Westfalen 3218 Zurückstellungen von der Einschulung bewilligt. Innerhalb von vier Jahren stieg diese Zahl auf 5.695 im Schuljahr 2023/24 an, ein Anstieg von rund 77 Prozent. Diese Entscheidungen werden von den Grundschulleitungen getroffen, die die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen berücksichtigen. Ein Sprecher vom Schulministerium des Landes NRW sagte gegenüber der “Rheinischen Post”: “Es ist immer eine Einzelfallentscheidung. Es gibt keine belastbaren Erkenntnisse darüber, woran dieser Anstieg liegt”.

Einfluss der Eltern und Faktor Corona

Der Ministeriumssprecher wies darauf hin, dass Eltern heute mehr Einfluss nehmen können als früher. “Bereits vor einigen Jahren ist geregelt worden, dass auch Eltern fachärztliche oder therapeutische Gutachten einbringen können. Es ist davon auszugehen, dass diese Regelung Wirkung entfaltet”, so der Sprecher. Axel Gerschlauer vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in NRW vermutet hingegen, dass die Nachwirkungen der Corona-Pandemie eine Rolle spielen. “Jetzt fallen uns die Fehler der Corona-Zeit auf die Füße. Wir merken allgemein in der Vorsorge, dass Kinder deutlich mehr Defizite in Feinmotorik, Grobmotorik und emotionaler Bildung haben”, sagte er der Zeitung.

Politische Reaktionen und Forderungen

Politiker reagieren mit Besorgnis und konkreten Forderungen. Dilek Engin (SPD) forderte in ihrer Funktion als bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Entlastungen für Familien: “Wir brauchen mehr Erzieher, mehr Schulpsychologen, mehr Schulsozialarbeit, und unbedingt brauchen wir nicht nur Sprachscreenings, sondern umfassendere Untersuchungen, zum Beispiel auch der motorischen Fähigkeiten, schon im Alter von viereinhalb Jahren”. Franziska Müller-Rech (FDP) betont das Bedürfnis, auf individuelle Bedürfnisse der Kinder eingehen zu müssen: “Mir wird aus Kitas berichtet, dass Kinder häufiger zwar kognitiv bereit sind für die Schule, sozial-emotional aber noch nicht. Wir müssen Kindern, die es schwerer haben, mehr Zeit geben und individueller auf ihre Bedürfnisse reagieren”.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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