UN: Dringender Aufruf zur Beendigung der Kämpfe in Sudan

Top-UN-Beamte fordern ein Ende der Kämpfe in der sudanesischen Stadt Al-Faschir, warnen vor einer “gefährlichen neuen Realität” und befürchten eine Eskalation des Konflikts mit “schwerwiegenden und unvorhersehbaren Auswirkungen”. Schon jetzt sind 1,7 Millionen Menschen in der Region von Ernährungsunsicherheit betroffen, und die schweren Kämpfe haben den Zugang zu humanitärer Hilfe verhindert, was die Lage weiter verschärft.

Warnung vor eskalierendem Konflikt

Martha Pobee, stellvertretende Generalsekretärin für Afrika in der UN-Abteilung für politische und friedensschaffende Angelegenheiten (DPPA), warnte vor einer “gefährlichen neuen Realität mit schwerwiegenden und unvorhersehbaren Auswirkungen” in Al-Faschir. Sie schilderte zahlreiche Menschenrechtsverstöße beider Kriegsparteien und kritisierte insbesondere den Einsatz sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe. “Es besteht die Gefahr einer Ausweitung und Verfestigung des Konflikts, einer noch tieferen ethnischen Polarisierung der sudanesischen Gesellschaft und einer weiteren Destabilisierung der Region”, sagte sie.

Alarmierende Situation der Ernährungsunsicherheit

Joyce Msuya, amtierende Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, sprach von 1,7 Millionen Menschen in der Region, die unter Ernährungsunsicherheit leiden, eine Situation, die sich nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen und dem sudanesischen Gesundheitsministerium weiter verschlimmert. “Jedes dritte Kind ist unterernährt, etwa 10 Prozent der Kinder sogar stark unterernährt”, fügte sie hinzu.

Hindernisse für die Lieferung humanitärer Hilfe

Die Auslieferung von humanitärer Hilfe in der Region wurde durch die Kämpfe und jüngste Wetterkatastrophen erheblich beeinträchtigt. “Ohne einen sicheren, vorhersehbaren Zugang und ohne eine kontinuierliche Versorgung mit Nahrungsmitteln und humanitären Hilfsgütern werden wir in Zamzam und anderen Gebieten um Al-Faschir einen dramatischen Anstieg der Sterblichkeitsrate erleben – auch bei Kindern”, warnt Msuya.

Im seit April 2023 anhaltenden Krieg zwischen den sudanesischen Streitkräfte (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) sind über 18.000 Menschen ums Leben gekommen. Über 10 Millionen Menschen sind auf der Flucht, laut dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten. Die Welthungerhilfe spricht von der aktuell größten humanitären Krise der Welt. Mitte Juni hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, mit der die RSF-Miliz im Sudan aufgefordert wird, die Belagerung von Al-Faschir im Norden Darfurs einzustellen.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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