Das Feministische Streikbündnis Osnabrück äußert scharfe Kritik an der Brücklyn GmbH und ihrem Geschäftsführer James Cowie, nachdem im neu gemieteten Gebäude an der Frankenstraße in Osnabrück feministische Botschaften des autonomen Zentrums SubstAnZ verunstaltet wurden. Besonders empörend: Aus dem feministischen Slogan „Yes means Yes and No means No!“ wurde „No means Yes“ – eine Verharmlosung sexueller Gewalt, die das Bündnis aufs Schärfste verurteilt.
James Cowie übernahm die Verantwortung
Die Brücklyn GmbH, die auch den Brücks-Club betreibt, hatte das Gebäude wenige Tage vor dem Vorfall als neuer Mieter übernommen. James Cowie übernahm öffentlich die Verantwortung für die Verunstaltungen. In einem Statement bezeichnete er die Änderungen als „kindische und unlustige Veränderungen“, die „nie für die Öffentlichkeit bestimmt waren.“ Für das Streikbündnis ist diese Entschuldigung inakzeptabel. „Dass das Propagieren von ‚No means Yes‘ hinter geschlossenen Türen stattfand, ändert rein gar nichts an der Tatsache, dass sich über Einvernehmlichkeit und Konsens hinweggesetzt wurde“, betont das Bündnis.
Gewinnt antifeministische Haltung in der Gesellschaft zunehmend Raum?
Neben dem „No means Yes“-Slogan wurde auch der Spruch „Fight for Feminism“ in „Fight for Men“ abgeändert. Diese Entwicklungen, so das Streikbündnis, seien Ausdruck einer antifeministischen Haltung, die in der Gesellschaft zunehmend Raum gewinne. Das Bündnis verweist auf die Gefahr, die von solchen Sprüchen ausgeht, gerade in einer Zeit, in der FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Menschen) täglich mit Gewalt und Diskriminierung konfrontiert sind. „Jeden Tag lesen wir Schlagzeilen von häuslicher Gewalt und Femiziden. Das ist nur die Spitze dessen, was FLINTA* tagtäglich erdulden müssen“, erklärt das Bündnis.
Sexismus und übergriffiges Verhalten
Besonders beunruhigend ist für das Streikbündnis die Tatsache, dass solche Sprüche von einem Club kommen, der laut eigener Website „kein aggressives Verhalten, keine Homophobie, Sexismus oder Rassismus“ duldet. Doch die aktuelle Situation werfe die Frage auf, wie das Brücks tatsächlich mit Sexismus und übergriffigem Verhalten umgehe. „Wir fragen uns da doch ehrlich, wie das Brücks im Falle von Sexismus und übergriffigem Verhalten in ihren Räumen reagiert. Im Sinne der Betroffenen? Wahrscheinlich nicht“, so die deutliche Kritik des Bündnisses, das Solidarität mit dem autonomen Zentrum SubstAnZ fordert.