Der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, sieht potenzielle Koalitionspartner seiner Partei in der CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Seine Aussagen deuten auf eine strategische Neuausrichtung der AfD und eine Offenheit für Koalitionen in der Mitte des politischen Spektrums hin.
Alexander Gauland und die CDU: Mögliche Koalition?
Alexander Gauland stellte in einem Interview mit der „Welt“ klar, dass seine Partei, die AfD, für Koalitionen offen ist. „Wir sind groß genug, um eine Koalition einzugehen. Aber die CDU will nicht“, so Gauland. Er deutete an, dass eine Zusammenarbeit mit der CDU denkbar wäre, wenn diese sich klar von der Migrationspolitik ihrer ehemaligen Vorsitzenden Angela Merkel distanziert. „Wenn die CDU mit einem echten Politikwechsel käme, hielte ich das bei 30 Prozent für eine gute Idee.“, so Gauland. Er bezeichnete eine solche Kurskorrektur als notwendig, wenn die CDU als konservative Partei überleben wolle.
Potentielle Zusammenarbeit mit dem BSW?
Über eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) äußerte sich Gauland vorsichtig optimistisch, wenn auch bedenkt. Er sieht insbesondere in der Außenpolitik Überschneidungen, warnte aber gleichzeitig vor vorschnellen Schlussfolgerungen. „Im Moment sehe ich die Zusammenarbeit noch nicht, auch wenn es im Außenpolitischen Möglichkeiten gibt.“, sagte Gauland. Er betont jedoch die brisante Natur einer solchen Zusammenarbeit für das BSW: „Wagenknecht wird fürchten, dass sie mit Faschismus-Vorwürfen in die Medien kommt, denkt sie auch nur über eine Zusammenarbeit nach.“
Schnittmengen nicht zerstören
Trotz möglichen internen Widerstands in der eigenen Partei gegen eine Zusammenarbeit mit dem BSW äußerte sich Gauland zurückhaltend. „Mich besorgt aber auch, dass in der AfD die Enttäuschung so groß ist, dass wir jetzt auf das BSW einschlagen – was ich für völlig falsch hielte“, sagte er. Gauland stellt klar, dass trotz unterschiedlicher politischer Vorstellungen, es Überschneidungen zwischen AfD und BSW gibt, die es zu bewahren gilt. „Ja, das ist eine Konkurrenz. Ja, die haben zum Teil völlig andere Vorstellungen. Aber es gibt diese Schnittmengen, und die sollte man nicht zerstören.“
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