Die Jusos fordern die SPD-Abgeordneten auf, einen Beschluss zur Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht zu blockieren. Juso-Chef Philipp Türmer bezeichnet die Idee als Unsinn und plädiert dafür, Freiwilligendienste auszubauen und besser zu finanzieren.
Jusos gegen allgemeine Dienstpflicht
Die SPD-Nachwuchsorganisation Jusos appelliert an die Abgeordneten der Partei, einen Beschluss zur Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht zu verhindern. Philipp Türmer, Bundesvorsitzender der Jusos, äußerte sich kritisch gegenüber der Idee: „Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht ist und war schon immer Unsinn“, so Türmer in der „Rheinischen Post“. „Dass Konservative in der SPD-Fraktion das Thema wieder aufwärmen wollen, zeigt nur, wie sehr es ihnen an sinnvollen Konzepten fehlt, um sich ernsthaft mit Problemen im gesellschaftlichen Zusammenhalt auseinanderzusetzen.“
Freiwilligendienste statt Dienstpflicht
Türmer sieht drängendere Probleme, die angegangen werden müssen, um die Demokratie zu stärken, als die Debatte um eine Dienstpflicht. Freiwilligendienste seien bei jungen Menschen beliebt und es gebe oft mehr Bewerber als Plätze. Daher fordert er: „Freiwilligendienste müssen ausgebaut und durch ein besseres Taschengeld auf Bafög-Niveau mehr jungen Menschen zugänglich gemacht werden.“
Kritik an Kürzungen im Haushalt
Türmer kritisiert zudem geplante Kürzungen im Bereich der Freiwilligendienste im nächsten Haushalt. „Deshalb ist es fatal, dass die Mittel im nächsten Haushalt bei den Freiwilligendiensten gekürzt werden sollen. Das zu verhindern wäre ein sinnvolles Projekt, um das sich die Pflichtdienstfans stattdessen kümmern könnten. Da wäre die eigene Arbeitskraft deutlich besser investiert“, fordert der Juso-Chef.
In einem Entwurf zur inneren Sicherheit, der zur Abstimmung steht, heißt es: „Wir wollen die Attraktivität von Freiwilligendiensten, sozialen Berufen und der Arbeit bei der Bundeswehr steigern. Gleichzeitig wollen wir prüfen, ob eine allgemeine Dienstpflicht den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, für einen rücksichtsvolleren Umgang und mehr Verständnis sorgen sowie die Attraktivität von sozialem Engagement verbessern kann.“
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