Die Bundespolizei hat eine Zunahme von Messerangriffen im ersten Halbjahr 2024 verzeichnet, vor allem an Bahnhöfen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) plant deshalb eine Verschärfung des Waffenrechts, berichtet die „Bild am Sonntag“.
Mehr Messerangriffe in der ersten Jahreshälfte 2024
In der ersten Jahreshälfte 2024 hat die Bundespolizei eine steigende Anzahl von Messerattacken registriert. Dies geht aus Daten der Bundespolizei hervor, über die die „Bild am Sonntag“ berichtet. Verglichen mit dem Vorjahr zeigt sich ein erschreckender Anstieg: Während im gesamten Jahr 2023 bei der Bundespolizei 777 Messergewalt-Fälle registriert worden sind, sind es im ersten halben Jahr 2024 bereits 430.
Eine hohe Anzahl der Täter besitzt keinen deutschen Pass
Laut Bundespolizei konnten die Täter in vielen Fällen ermittelt werden. Von diesen hatten die Hälfte keinen deutschen Pass. In der Statistik wurden 129 als „nichtdeutsch“ und 121 als „deutsch“ aufgeführt. Die Täter ohne deutschen Pass stammen primär aus Afghanistan, Algerien, Marokko, Polen, Syrien und der Türkei.
Anstieg von Messergewalt an Bahnhöfen
Ein besonderer Hotspot der Messergewalt sind nach der Auswertung der Bundespolizei Bahnhöfe. Im ersten Halbjahr wurden dort 467 Fälle von Messergewalt registriert.
Pläne zur Änderung des Waffenrechts
Infolge der steigenden Messergewalt kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gegenüber „Bild am Sonntag“ eine Verschärfung des Waffenrechts an. Der Umgang mit Messern im öffentlichen Raum soll stärker eingeschränkt werden. Demzufolge sollen Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern zukünftig nicht mehr in der Öffentlichkeit geführt werden dürfen.
Generelles Verbot für gefährliche Springmesser
Faeser plant zudem ein generelles Umgangsverbot für gefährliche Springmesser. Entsprechende Änderungen des Waffenrechts sollen in Kürze vorgestellt werden. Die Ministerin forderte von den Kommunen mehr „Waffen- und Messerverbotszonen“ zu schaffen. Sie betonte, dass Messerverbote konsequent durchgesetzt werden müssen, wie dies auch die Bundespolizei mit Kontrollen an Bahnhöfen tut.
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