Knapp drei Monate nach dem Start des Organspende-Registers sind nur 128.000 Bürger registriert, obwohl über 71 Millionen Menschen berechtigt sind. Das Register, dessen Aufbau, Betrieb und Werbung bislang 11,8 Millionen Euro gekostet haben, ist bei vielen noch unbekannt und wird als kompliziert und bürokratisch kritisiert.
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Ernüchternde Zahlen für das Organspende-Register
Laut Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die von der “Welt” zitiert wurden, sind nur 128.000 Bürger in das von Karl Lauterbach (SPD) eingeführte Organspende-Register eingetragen. Von den Krankenhäusern, in denen Organtransplantationen stattfinden können, haben bislang nur 50 Prozent “die Registrierung komplett abgeschlossen”.
Kritik an der Umsetzung des Registers
Der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)-Vorsitzende Gerald Gaß kritisierte das Register als “dermaßen kompliziert und bürokratisch”, dass es die meisten potenziellen Spender abschrecken würde. Ebenso äußerte Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Skepsis. Sollte sich das Tempo nicht signifikant erhöhen, würde es Jahre dauern, bis ein nennenswerter Teil der Bürger ihren Willen im Register dokumentiert hätte.
Forderung nach Widerspruchsregelung
Angesichts der enttäuschenden Zahlen regt sich im Bundestag eine parteiübergreifende Gruppe, die einen neuen Anlauf für die Widerspruchslösung fordert. “Die aktuellen Zahlen zeigen, dass ein Organspende-Register allein nicht ausreichen wird”, teilte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU), der “Welt” mit. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich bereits 2020 bei der Abstimmung zu verschiedenen Gesetzesentwürfen zur Organspende für die Widerspruchslösung ausgesprochen.
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