Am Montagabend, kurz nach 22 Uhr, rückte die Osnabrücker Feuerwehr aus ins Landwehrviertel im Stadtteil Atter. Es wurde ein Feuer in einer Wohnung gemeldet, Personen könnten in Gefahr sein.
Zwei Brände in Rohbauten innerhalb von sechs Monaten und dazu noch ein umgekippter Baukran – Einsatzfahrten in das Baugebiet im Dreieck Atter, Eversburg Büren gehören für die Retter der Feuerwehr schon fast zur Routine.
Beim jüngsten Einsatz wurden die beiden Wachen der Berufsfeuerwehr zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Eversburg alarmiert. Insgesamt 21 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz um eine Frau aus einer brennenden Wohnung in der Quebecallee zu retten.
Frau aus Wohnung mit brennendem Deckenlager gerettet
Beim Eintreffen der Feuerwehr an dem Gebäude, in dem u.a. auch Flüchtlinge untergebracht sind, stellten die Feuerwehrleute eine Rauchentwicklung aus einer Wohnung fest.
Um in die Erdgeschosswohnung zu gelangen, wurde ein ‚mobiler Rauchverschluss‚ an der Eingangstür der Wohnung angebracht. In der Wohnung wurde dann ein brennendes „Deckenlager“ aufgefunden, sowie eine Frau, die mit einer Rauchvergiftung aus der Wohnung gerettet werden konnte.
Nach Beendigung der Löscharbeiten wurde die Wohnung mit einem Hochleistungslüfter vom Rauch befreit. Über die Schwere der Verletzungen, die die gerettete Bewohnerin vermutlich vor allem durch eingeatmeten Rauch erlitt, lagen bei Veröffentlichung dieses Artikels noch keine Informationen vor.
Das waren die Unglücksfälle der vergangen Monate im Landwehrviertel:
Die unheimliche Unglücksserie begann im vergangenen November, als Flammen aus einem Rohbau schlugen. Glück im Unglück: Die Feuerwehr Eversburg hatte zu dem Zeitpunkt Ausbildungsdienst in direkter Nähe zum Landwehrviertel und war daher noch vor ihren Kollegen der Berufsfeuerwehr vor Ort.
Im Februar dieses Jahres dann der nächste Brand und der nächste glückliche Zufall. Ein sehr später Spaziergänger entdeckte gegen 02:25 Uhr in der Nacht ein Feuer in einer im Bau befindlichen Doppelhaushälfte, das sich sehr schnell ausbreitet. Nur mit Unterstützung der Freiwillige Feuerwehren Schinkel und Stadtmitte gelingt es der Feuerwehr Eversburg und der Berufsfeuerwehr den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Keine drei Wochen später stürzt schließlich völlig unvermittelt und bei nur mäßigem Wind ein mobiler Baukran um, obwohl er in der Nacht zuvor einen ausgewachsenen Sturm überstanden hatte.
Anders als beim jüngsten Feuerwehreinsatz, kamen bei den vorherigen Vorfällen im Landwehrviertel keine Menschen zu schaden.
In das Landwehrviertel stürzte auch schon ein Flugzeug ab
Das Landwehrviertel war vor acht Jahren – noch bevor die Bauarbeiten für Osnabrücks jüngstes Stadtviertel begannen – Schauplatz des spektakulären Absturzes eines zweimotorigen Propellerflugzeugs, das kurz nach dem Start am Fluglatz in Atter auf einer Freifläche niederging. Nur mit viel Glück und durch das besonnene Handeln des Piloten konnte eine Katastrophe verhindert werden.