Die Zunahme der Pflegebedürftigen in Deutschland hat einen sprunghaften Anstieg erlebt, warnt der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Gernot Kiefer, GKV-Vizevorsitzender, mahnt an, dass, sollte der Bund keine alternativen Schritte unternehmen, die Beiträge zur Pflegeversicherung weiter steigen müssten.
Steigende Pflegefälle und deren finanzielle Auswirkungen
Gernot Kiefer berichtete der Funke-Mediengruppe, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland im Jahr 2023 um 361.000 Fälle angestiegen sei, ein Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zu den Vorjahren. Damit lag die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen Ende 2023 bei 5,2 Millionen. Sollte der Bund keine Maßnahmen ergreifen, um die Pflegeversicherung zu entlasten, müssten die Beiträge weiter ansteigen.
Potentielle Lösungen und gesellschaftspolitische Herausforderungen
Um mehr Finanzmittel für die Pflegeversicherung zu generieren, nannte Kiefer die Übernahme der Kosten für die Altersversorgung der pflegenden Angehörigen durch den Bund sowie eine Beteiligung der Gutverdiener. “Eine höhere Beitragsbemessungsgrenze würde dazu führen, dass mehr Geld zur Verfügung stehen würde”, betonte er. Allerdings ist diese Idee eine gesellschaftspolitische Grundsatzfrage, für die es aktuell keine Mehrheit im Deutschen Bundestag gibt. Alternativen wie eine höhere Beitragsbelastung für Kinderlose oder eine Staffelung nach Anzahl der Kinder sind keine Optionen, so Kiefer.
Mögliche Auswirkungen der Pandemie
Der außergewöhnliche Anstieg der Pflegebedürftigkeit könnte ein einmaliger Nachholeffekt der Pandemie sein, so Kiefer. Viele Ältere hätten möglicherweise erst spät den Prüfern des Medizinischen Dienstes den Zugang zu ihren Wohnungen gewährt. “Sollte dies jedoch ein neuer Trend sein, wird sich die Lage in der Pflege noch einmal deutlich kritischer darstellen”, warnte Kiefer.
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