Die positive Stimmung an der Börse hält an, wobei der Dax am Montagmorgen einen Anstieg von 0,1 Prozent verzeichnete. Laut Marktanalysten wird dieser Trend durch die zunehmende Wahrscheinlichkeit von drei Zinssenkungen in den USA in diesem Jahr und die zu erwartende Reaktion der Europäischen Zentralbank gestützt, die den Euro abwerten und den Dax in gewissem Maße in eine technische Übertreibung führen könnte.
Börsenentwicklung und Prognosen
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, kommentiert: „Die Aussicht auf drei Zinssenkungen in diesem Jahr in den USA und die als solche interpretierte Bestätigung dafür durch die US-Notenbank Fed hat die Rekordjagd der Aktienindizes in New York und Frankfurt wieder in Gang gesetzt.“ Er fügt hinzu, dass der Markt nun eine Wahrscheinlichkeit von etwa 67 Prozent für eine erste Zinssenkung am 12. Juni einpreist.
Optimismus auf dem Aktienmarkt
Zurzeit sind pessimistische Anleger gezwungen, nach Gründen für Gewinnmitnahmen oder eine ausgewachsene Korrektur bei Aktien zu suchen. Positiv stimmt zudem die Nachricht vom Ifo-Institut eines „Silberstreifs am Horizont“ in Bezug auf die deutsche Wirtschaft. „Die Stimmung in der Industrie und bei Dienstleistern verbessert sich“, so Stanzl.
Ausblicke und Spekulationen
Allerdings können Spekulationen auch zu einer technischen Übertreibung führen. Stanzl erklärt: „Der Deutsche Aktienindex notiert jetzt über dem rechnerisch ableitbaren Kursziel 18.156 aus der Bodenbildung im Herbst vergangenen Jahres und bewegt sich damit in eine technische Übertreibung hinein.“ Er warnt weiterhin, dass solche Übertreibungen schwer einzuschätzen sind und es bei Rekordhochs keine historischen Widerstände gibt, die eine Korrektur auslösen könnten.
Entwicklung des Euro und die EZB
Die europäische Einheitswährung hat gegenüber dem US-Dollar in der vergangenen Woche deutlich an Wert verloren. Stanzl fügt hinzu: „Die Anleger bereiten sich darauf vor, dass auch die Europäische Zentralbank schneller als die Fed an der Zinsschraube drehen könnte.“ Dies könnte zu einer weiteren Abwertung des Euro führen, sollte der Wechselkurs von 1,079 US-Dollar unterschritten werden.
Ölpreise im Aufwärtstrend
Der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent stieg am Montagmorgen auf 85,90 US-Dollar, ein Anstieg von 47 Cent oder 0,6 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag.
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