Es waren schöne Bilder mit viel Grün und Platz zwischen den Häusern, die in den vergangenen Jahren für das Wohnen im Landwehrviertel warben. Nachdem ein Großteil der Wohnungen und Häuser vermietet und verkauft sind, können die bunten Bilder entsorgt werden: jetzt wird auf Wunsch von SPD und Grünen „verdichtet“.
„In Zeiten knapper werdender Flächen müssen wir uns davon verabschieden auf ebenerdiger Fläche Parkflächen bereitzustellen,“ damit erklärte Volkmar Seliger das Votum der Grünen, dass das noch junge Landwehrviertel schon bald mit weiteren Wohngebäuden zugebaut werden soll.
„Wer sich ein Auto beschafft, muss selber dafür sorgen eine Parkfläche bereitzustellen,“ so die abschließende Feststellung, mit der der Politiker der Grünen die weitere Versiegelung begründete.
SPD-Ratsherr Panzer findet Einwendungen der Bürger „übertrieben“
Und auch die mit den Grünen in einer Gruppe agierenden Vertreter der Osnabrücker SPD wollten die mehr als 30 Einwendungen der Anlieger bei der Sitzung im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) am Dienstagabend nicht gelten lassen.
Heiko Panzer (SPD) erklärte, dass es ja schließlich „nicht der Untergang des Abendlandes“ sei, wenn den bisherigen Bewohnern des Landwehrviertels – anders als ursprünglich geplant – nun weitere „hochwertige Bebauung“ in „ansprechender Architektur“, quasi als „Minimalanpassung“ zwischen die bereits bebauten Flächen eingeplant werde. Und überhaupt, so Panzer, seien die Stellungnahmen der betroffenen Bürger allesamt „deutlich übertrieben“. Und weiter: „Ich kann diese ablehnende Haltung nicht verstehen. Es spricht sehr viel dafür, wenig dagegen.“
BOB und CDU befürchten zunehmenden Parkdruck und bemängeln gebrochene Versprechen
Differenzierter äußerten sich einzig die Vertreter von CDU und BOB. Sven Schoppenhorst von der CDU befürchtet „der Parkdruck wird zunehmen“. Kerstin Meyer-Leive vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB) erinnerte daran, dass die Stadt für das Landwehrviertel einst „hochwertige Bebauung und Grünflächen versprochen“ hatte. Ein gebrochenes Versprechen – nun gingen nicht nur „Wertverlust, sondern auch das Vertrauen“ der Bürger verloren.
Zusammen mit der FDP setzten sich Grüne und SPD durch. Der Bebauungsplan für das Landwehrviertel soll nachträglich geändert werden, es werden zusätzliche Mehrfamilienhäuser gebaut.