Deutsche Bürger vertrauen am meisten Ärzten und der Polizei und zeigen das größte Misstrauen gegenüber sozialen Medien und Werbeagenturen. Das hat die neueste Ausgabe des Forsa-Institutionen-Rankings im Auftrag von “Stern”, RTL und ntv ergeben.
Das Vertrauen in wichtige Institutionen in Deutschland
Laut einer von der Forsa durchgeführten Umfrage für “Stern”, RTL und ntv, in der für 36 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Vertrauen der Bürger abgefragt wurde, genießen Ärzte und Polizei mit 81 Prozent das meiste Vertrauen. Universitäten stehen mit 73 Prozent an dritter Stelle. Einen signifikanten Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet das Bundesverfassungsgericht mit 74 Prozent (plus vier Prozentpunkte) und die Gerichte allgemein mit 71 Prozent (plus drei Prozentpunkte). Mit einem Zuwachs von sieben Prozentpunkten hat die Bundeswehr einen großen Vertrauensgewinn erfahren und steht nun bei 53 Prozent.
Neue Medien und Werbeagenturen am wenigsten vertrauenswürdig
Die sozialen Medien und Werbeagenturen, die erstmals in der Umfrage berücksichtigt wurden, erzielten die niedrigsten Vertrauenswerte. Nur drei Prozent der Deutschen bringen ihnen großes Vertrauen entgegen. Klassische Medien schneiden deutlich besser ab: 50 Prozent der Befragten vertrauen dem Radio, 41 Prozent der Presse und 27 Prozent dem Fernsehen.
Einbruch des Vertrauens in zentrale politische Institutionen
Besorgniserregend ist der Vertrauensverlust in die institutionelle Politik auf Bundesebene. Nur 20 Prozent der Befragten vertrauen dem Bundeskanzler – 13 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Ähnlich ist das Vertrauen in die Bundesregierung insgesamt gesunken, die nun bei 21 Prozent liegt. Nur 32 Prozent vertrauen dem Bundestag, ein Rückgang von fünf Prozentpunkten. Noch niedriger ist das Vertrauen in politische Parteien, das nur 13 Prozent beträgt – ein Rückgang um vier Prozentpunkte.
Misstrauen der AfD-Anhänger
Besonders auffällig ist das tiefe Misstrauen der AfD-Anhänger gegenüber fast allen Institutionen. Nur 34 Prozent vertrauen dem Bundesverfassungsgericht, lediglich acht Prozent der Presse und nur ein Prozent dem Bundeskanzler. Hingegen ist das Vertrauen der AfD-Wähler in soziale Medien mit 15 Prozent signifikant höher als in der übrigen Bevölkerung.
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