Die Polizeidirektion Osnabrück hat sich am Aktionstag zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern beteiligt. Eine norddeutsche Allianz hatte dazu am Mittwoch (14. Juni) zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen in sieben Bundesländern durchgeführt.
Im Bereich der Direktion, der von den Ostfriesischen Inseln bis zum Teutoburger Wald reicht, gab es insgesamt 53 Durchsuchungen, u.a. in Osnabrück, Aurich, Nordhorn und Leer. Rund 50 Einsatzkräfte waren involviert. Sichergestellt wurden neben PC, Laptop und Datenspeichern auch diverse Mobiltelefone.
Verdacht gegen 17-Jährigen
Beispielsweise wurde bei einem 17-jährigen Beschuldigten wegen des Verdachts des Besitzes bzw. der Verbreitung von Jugendpornografie die Wohnung in Nordhorn durchsucht. Im Beisein seiner Mutter wurden im Rahmen der Durchsuchung 5 Datenträger vorläufig sichergestellt. Der Jugendliche steht im Verdacht, über Tiktok jugendpornografische Inhalte hochgeladen zu haben.
„Wir müssen es schaffen, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu erhöhen und vermehrt auf solche strafbaren Handlungen hinzuweisen. Dabei sind vor allem auch Eltern und Schulen gefragt. Auch die Polizei leistet mit intensiver Präventionsarbeit ihren Beitrag“, so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück.
Fallzahlen steigen weiter
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie von 2021 zu 2022 erneut gestiegen. Die eingehenden Hinweise der Organisation National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) machen derzeit einen Großteil der polizeilichen Ermittlungen aus. 2015 wurden beim BKA etwa 14.500 solcher Fälle aus den USA gemeldet, 2022 waren es 136.500 – allein im Vorjahresvergleich gab es einen Anstieg um 75% (2021: 78.600).