Bereits Ende März stellte die Berner GmbH aus Osnabrück beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Doch bis heute konnte man keinen Investor für den Ladenbauer finden. Am Donnerstag (1. Juni) stellt das Osnabrücker Traditionsunternehmen deshalb seinen Betrieb nach über 110 Jahren ein.
Grund für den Insolvenzantrag waren massive Materialpreis- und Energiekostenerhöhungen, gestörte Lieferketten und der Ukrainekrieg, hieß es in einer Mitteilung Ende März der Wirtschaftskanzlei Görg. Das Amtsgericht Osnabrück bestellte daraufhin Rechtsanwalt Dr. Malte Köster von der Kanzlei Willmerköster zum vorläufigen Sachwalter. Er hatte auch das vorangegangene Insolvenzverfahren 2018 von Berner Ladenbau begleitet.
Ab 1. Juni wird Geschäftsbetrieb eingestellt
Die Suche nach einem Investor blieb für das Osnabrücker Unternehmen allerdings erfolglos. „Unter herausfordernden Rahmenbedingungen steigender Material-, Lohn- und Energiekosten, die das Unternehmen ebenso treffen, wie die Stammkundschaft, die zudem mit Konsumentenzurückhaltung zu kämpfen hat, ist die engagierte Suche nach einem Investor für das Unternehmen leider erfolglos geblieben“, teilt auf Nachfrage unserer Redaktion ein Sprecher der beauftragten Kanzlei mit. Da für eine Sanierung aus eigener Kraft die erforderlichen Mittel fehlen würden, müsse der Geschäftsbetrieb daher mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni dieses Jahres eingestellt werden. „Zugesagte Auslieferungen und Montagen werden aber selbstverständlich noch ausgeführt“.
Zukunft der Beschäftigten noch ungewiss
Doch was bedeutet das nun für die 120 Mitarbeitenden des Unternehmens? „Für einige der Mitarbeiter:innen zeichnen sich zudem bereits Lösungen ab“, sagt der Sprecher der Kanzlei weiter. „Eine Fortführung am Standort in Osnabrück wird es aber leider nicht geben können.“ Zu weiteren Details könne er sich derzeit nicht äußern.
Seit 1913 bot die Berner GmbH Ladenbaulösungen an. Gut 110 Jahre konnte das Unternehmen mit Sitz an der Wersener Landstraße so vorwiegend Bäckereibetriebe, aber auch Gastronomie, Fleischereien oder den Einzelhandel mit „Ladenbaulösungen aus einer Hand“ beliefern.