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Durchschnittlich weniger als 8 Fahrgäste: Stadt Osnabrück zieht X52-Bus zum FMO den Stecker

Wenn es darum geht eigene Mitarbeiter vom Flughafen FMO mit dem Bus abzuholen, zeigten Stadtverwaltung und Stadtwerke in der Vergangenheit durchaus Bereitschaft zu kreativen Lösungen, doch nun zieht die Stadt Osnabrück dem regulär verkehrenden Flughafenbus X52 (ehemals X15/X150) den Stecker. Grund: Die Stadtkasse ist leer, es muss gespart werden.

„Ab April wird kein Busbetreiber ein eigenwirtschaftliches Linienangebot (d.h. ohne städtischen Zuschuss) zwischen der Stadt Osnabrück und dem Flughafen Münster/ Osnabrück betreiben“, erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion ein Sprecher der Stadtverwaltung.

Für das Jahr 2023 sowie für die Folgejahre ist die Stadt Osnabrück nicht in der Lage, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Aus diesem Grund musste ein Haushaltssicherungskonzept mit entsprechenden Konsolidierungsmaßnahmen erarbeitet werden. Dieses umfasst auch die Einstellung der finanziellen Beteiligung an der Linie X52/ X15. Über die Konsolidierungsmaßnahmen hat der Rat der Stadt Osnabrück im Rahmen des Beschlusses über den Haushaltsplan 2023 am 6. Dezember 2022 beraten. In diesem Verfahren hat der Rat auch die Umsetzung der Konsolidierungsmaßnahme bzgl. der Linie X52 beschlossen.

Statistik zählt im Durchschnitt keine acht Fahrgäste pro Fahrt des X52

Nach Angaben der Stadtverwaltung nutzten nur ca. 650 Personen die wöchentlich 84 Fahrten der Busanbindung zwischen der Stadt Osnabrück und dem Flughafen Münster/Osnabrück (FMO). Um mögliche Schwankungen im Flugverkehr auszuschließen wurden belastbare Zahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie herangezogen.“

Flughafen-Angestellte zählen zu den Hauptnutzern des FMO-Shuttle

Laut Auskunft des aktuellen Betreibers der RVM ist der Großteil der aktuellen Nutzer Beschäftigte vom Flughafen. Flughafengäste nutzen in der Regel überwiegend bzw. nahezu ausschließlich andere Verkehrsmittel. Alternativplanungen sowohl für Fahrgäste als auch Beschäftigte sind derzeit nicht vorhanden“, so der Stadtsprecher gegenüber unserer Redaktion.

Stadt hofft auf bessere Zeiten

Weiter heißt es: „Uns sind die Nachteile, die Busverbindung zu streichen, sehr wohl bewusst und wir bedauern dies sehr. Aber in Hinblick auf die angespannte Haushaltslage und der Verpflichtung, ein Haushaltssicherungskonzept mit entsprechenden Konsolidierungsmaßnahmen zu erarbeiten, blieb uns keine andere Wahl, als an möglichst vielen Stellschrauben zu drehen und wirtschaftlichen Projekten den Vorrang gegenüber zurzeit unwirtschaftlichen Projekten zu geben. Wir hoffen dennoch, die auch für uns imageträchtige Busverbindung in wirtschaftlich besseren Zeiten wieder aufleben lassen zu können.“

Fahrgastzahlen für FMO-Bus seit 2018 deutlich gestiegen?

Bereits vor fünf Jahren gab es Pläne den damals unter der Nummer X150 verkehrenden FMO-Bus einzustellen. Damals begründeten die Stadtwerke das mit einer Auslastung, die bei durchschnittlich nur einem Fahrgast gelegen habe.

Das Titelbild zeigt den Bus der alten X150-Flughafenlinie, Foto: SWO / © Detlef Heese


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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