Zu einem Schornsteinbrand wurde die Freiwillige Feuerwehr Belm am späten Dienstagabend (20.12.2022) gerufen. Doch es folgte ein Großeinsatz bis tief in die Nacht.
Nach ersten Informationen hatte eine 78-jährige Bewohnerin Rauch in ihrem Haus in Belm-Vehrte bemerkt. Sie löschte daraufhin ihr Kaminfeuer, der Rauch blieb jedoch. Gegen 21:30 Uhr rief sie daher die Feuerwehr, mit dem Verdacht auf einen Schornsteinbrand.
Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, kam es jedoch bereits zu einer Durchzündung in dem größeren Wohnhaus. Schon zu diesem Zeitpunkt war aber klar, dass niemand mehr im Gebäude war. „Parallel zum Einsatz der Drehleiter versuchte ein Trupp unter schwerem Atemschutz noch einen Löschangriff im Inneren des Gebäudes zu starten.“ erläuterte uns Hendrik Seeger, Pressesprecher der Feuerwehr Belm, das Vorgehen. „Dieser musste aber schnell abgebrochen werden, weil eine Holzdecke bereits herab fiel. Wir konzentrierten uns darauf, den angrenzenden Gebäudeteil auf der rechten Seite zu halten, der noch nicht von den Flammen erfasst war.“, so Seeger weiter.
Löschen von innen nicht mehr möglich
Weitere Feuerwehren wurden zur Unterstützung hinzugerufen. So wurde die Drehleitereinheit der Feuerwehr Wallenhorst, die Ortsfeuerwehr Wallenhorst-Rulle und die Ortsfeuerwehr Schledehausen aus der Gemeinde Bissendorf alarmiert. Die benachbarten Wehren unterstützten den Einsatz in mehreren Aspekten.
Mittels der weiteren Drehleiter konnte von unterschiedlichen Gebäudeseiten das Feuer von oben bekämpft werden. Besonders schwierig gestaltete sich die Wasserversorgung, weil in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle nur ein Hydrant zur Verfügung stand. Einsatzfahrzeuge mit Tanks holten deshalb abwechselnd in mehreren Touren Wasser heran. Atemschutzgeräteträger setzten zahlreiche Strahlrohre von allen Seiten ein und öffneten Dachflächen, um an den Brandherd gelangen zu können.
Schwierige Wasserversorgung
Das Feuer wütete jedoch in dem riesigen Dachstuhl und dem Obergeschoss so stark, dass es gegen 23:15 Uhr nochmals zu großen Flammen kam. Somit wurde zu diesem Zeitpunkt klar, dass der Einsatz noch länger andauern würde, als ohnehin angenommen worden war.
Nach bisherigen Erkenntnissen erlitten zwei Anwohner eine Rauchgasvergiftung. Sie wurden vom Rettungsdienst versorgt. Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes stellten Rettungskräfte für etwaige Notfälle im Einsatzgeschehen bereit. Außerdem kümmerten sie sich um die Verpflegung der Feuerwehrleute. Insgesamt waren rund 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei vor Ort.
Flammen, Rauch und die großen Mengen an benötigtem Löschwasser richteten maximale Zerstörungen an. Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.