Anastasija Daut ist bei der IHK die neue Ansprechpartnerin für Geflüchtete aus der Ukraine, die in Deutschland arbeiten wollen. / Foto: IHK
Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine kommen immer mehr Ukrainer nach Deutschland. Wie lange sie bleiben und wann sie in ihre Heimat zurückgehen können, ist noch unklar. In Deutschland wurden daher Möglichkeiten geschaffen, damit Geflüchtete hier zumindest übergangsweise arbeiten können.
In der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim berät die IHK die Ukrainerinnen über konkrete Ausbildungs- und Arbeitsplätze. „Für ukrainische Flüchtlinge, die vorerst in Deutschland bleiben möchten, ist der Einstieg in die Beschäftigung ein wichtiger Schritt zur Integration“, so Juliane Hünefeld-Linkermann, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung. „Wir bieten dieser Zielgruppe jetzt eine regionale Ansprechpartnerin an, die aktiv über die Vorzüge einer Berufsausbildung informieren und zur Anerkennung schon vorhandener ukrainischer Berufsqualifikationen beraten wird“, ergänzt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International.
Viele Möglichkeiten auf dem deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
Zwar stehe für viele Flüchtlinge aktuell noch der Spracherwerb im Vordergrund. Doch die formalen Voraussetzungen für den Einstieg in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt seien gut. Menschen aus der Ukraine, die sich mit dem Status „vorübergehender Schutz“ in Deutschland aufhalten, könnten in der Regel sofort eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. „Es ist sinnvoll, Qualifikationen schnellstmöglich sichtbar zu machen. Umso zügiger und besser funktioniert der Übergang in einen Betrieb“, so Hünefeld.
Als neue IHK-Projektkoordinatorin Ukraine werde Anastasija Daut sich intensiv um die Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bemühen. „Eine duale Ausbildung ist in der Ukraine weitgehend unbekannt. Ich möchte dazu motivieren, sich mit den Möglichkeiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in Deutschland zu befassen“, so Daut.
Anastasija Daut hat ukrainische und russische Wurzeln und ist größtenteils in Osnabrück aufgewachsen. Sie studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und Russistik in Halle (Saale) und Kommunikationsmanagement in Stuttgart. Seit Kriegsbeginn engagiert sie sich privat und im Freiwilligendienst für ukrainische Geflüchtete in der Stadt Osnabrück. Neben Deutsch, Ukrainisch und Russisch spricht die 26-Jährige zudem fließend Französisch, Italienisch und Englisch. Daut vertrat 2014 und 2015 die Stadt Osnabrück als Städtebotschafterin in Twer.