Auch der Landkreis meldete nun für Stadt und Landkreis Osnabrück jeweils einen Fall von Affenpocken. Wo und wann sich diejenigen angesteckt haben, dazu könne man keine Info geben. Bundesweit gibt es rund 1.000 bestätigte Fälle.
Bereits Ende Mai gab es den ersten bestätigten Affenpockenfall in Münster. Zu diesem Zeitpunkt wurde der erste Affenpocken-Fall in Deutschland gerade einmal vor gut einer Woche bei einem brasilianischen Touristen in München festgestellt. Nun gibt auch der Landkreis bekannt, dass sich bereits zwei Osnabrücker mit den Pocken angesteckt haben.
Affenpocken sind eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung – eigentlich in West- und Zentralafrika verbreitet. Bereits 2003 gab es die ersten Fälle außerhalb von Afrika. 2022 wurden erstmalig vermehrt Affenpocken-Fälle außerhalb des Kontinents verzeichnet. Allein in Deutschland gab es bis Freitag (1. Juli) bundesweit 1.054 bestätigte Fälle.
Kein Schwerpunktthema beim Landkreis
Landkreissprecher Burkhard Riepenhoff stufte das Infektionsrisiko derzeit als niedrig ein. Übertragen werde die Virusinfektion hauptsächlich über direkten Körperkontakt – nach derzeitigem Kenntnisstand treten Affenpocken vor allem bei Männern mit wechselnden männlichen Sexualpartnern auf. Riepenhoff bezeichnete die Pockenvariante allerdings als „seltene und exotische Krankheit“, die beim Landkreis kein Schwerpunktthema sei. Da Affenpocken „wenig kritisch und gefährlich“ seien, gebe es auch keine große Aufklärungskampagne.
Impfung gegen Affenpocken möglich
In Niedersachsen wird bereits gegen Affenpocken in sogenannten HIV-Schwerpunktpraxen geimpft. Diese Praxen sind darauf spezialisiert, HIV-Infizierte und an Aids erkrankte Patienten zu behandeln. 1.200 Impfdosen hat Niedersachsen bereits erhalten, wie viele genau die Region Osnabrück erreicht haben, ist unklar. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen empfohlen. Darunter fallen Menschen, die einen engen körperlichen Kontakt zu Infizierten hatten, Personal in Laboren, das ungeschützten Kontakt zu Proben hatte und homosexuelle Männer mit wechselnden Partnern.
Betroffene bisher männlich
Alle bisher Betroffenen seien männlich und zwischen 18 und 65 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt liegt nach einem Bericht des NDR bei 39 Jahren. In der Region Hannover, den Landkreisen Diepholz, Göttingen, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Northeim, Schaumburg, in der Stadt Braunschweig sowie in Stadt und Landkreis Osnabrück wurden bereits Fälle registriert.