Zusammen liests sichs besser: Lesekreise in Osnabrück / Foto: Jasmin Schulte
Lesekreise sind en vogue – und der persönliche Austausch ist durch die Pandemie wichtiger geworden denn je. Die Stadtbibliothek Osnabrück wird deshalb zum Lesekreis-Zentrum für die Region.
Gemeinsam lesen, diskutieren und die Leidenschaft zum Lesen teilen: Das ist der Zweck eines Lesekreises. Dass das bisher eher im Privaten und unter Bekannten organisiert wurde, ist toll. Aber was ist mit denen Menschen, die diese Leidenschaft nicht mit ihren Freunden teilen können, die zugezogen sind oder einfach neue Leute kennenlernen wollen? Für all diejenigen ist nun die Stadtbibliothek Osnabrück Anlaufstelle in Sachen Organisation, Teilnahme oder Durchführung von Lesekreisen.
Lesen verbindet
„Wir wollen mit diesem Angebot das Lesen fördern, Austausch ermöglichen und auch das Diskutieren üben“, sagt Initiator Michael Meyer von der Stadtbibliothek Osnabrück. „Die Menschen sind hungrig nach echten Begegnungen und danach, zufällig auf fremde Menschen zu treffen. Das gemeinschaftliche Lesen verbindet unterschiedlichste Personen.“ Lesekreise können die Räumlichkeiten der Bibliothek während der Öffnungszeiten von montags bis samstags von 10 bis 22 Uhr nutzen – auch ohne Büchereiausweis. Die Bibliothek stellt für ausgewählte Bücher sogenannte „Lesekreis-Taschen“ zur Verfügung. So müssen die Bücher nicht zwangsläufig gekauft werden.
Und so finde ich meinen Lesekreis
Mit dem Angebot der Stadtbibliothek sollen Hemmnisse wie zu wenig Zeit, zu wenig Geld, keinen Raum oder fehlende Leseratten ausgeräumt werden. Doch wie finde ich nun meinen für mich passenden Lesekreis? Derzeit sind fünf Kreise zu verschiedenen Genres geöffnet. Doch es ist auch möglich, seinen eigenen Zirkel zu gründen. Bei einem Speed-Dating am Donnerstag (24. März) von 19 bis 21:30 Uhr im BlueNote stellen sich die Lesekreise kurz vor oder es können Gleichgesinnte für einen weiteren Kreis gesucht werden. Das sind die bisherigen Gruppen:
- Literatur und Gesellschaft (mit der Buchhandlung zur Heide)
- Junge Literatur (mit Bücher Wenner)
- Prosa des Erinnerung (mit Peter Wortmann)
- Manga-Lesekreis (mit Bonnie Huntemann)
- Leben in unsicheren Zeiten (mit Kora Blanken)
Unterstützer aus der Region
Dass das ein Projekt mit Zukunft sein kann, zeigt auch die rege Unterstützung in der Region. Nicht nur Bücher Wenner und die Buchhandlung zur Heide sind an Bord, sondern auch die VGH Stiftung und die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützen das Projekt finanziell. „Dieses Projekt ist einmalig. Ich hoffe, das hat auch für andere Bibliotheken einen Modellcharakter“, freut sich Susanne Mamzed von der VGH Stiftung. „Mithilfe der Lesekreise wollen wir Menschen die Möglichkeit geben, zusammenzufinden und ihre Leidenschaft zu teilen“, ergänzt Jonas Wenner von der gleichnamigen Buchhandlung.
Von März bis Juni gibt es darüber hinaus ein Programm mit Lesungen, Silent Reading Partys und Co. Alle Informationen zum Programm gibt es unter stadtbibliothek.osnabrueck.de. Die Seite befindet sich derzeit im Aufbau und sollte in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen.