Feldbahn am Piesberg
Seit vielen Jahren können die Besucher des Piesbergs einen Ausflug mit der Feldbahn machen. Endstation war bis jetzt immer der Südstieg, doch im Jahr 2021 wurde eine weiterer Abschnitt fertiggestellt: Die Strecke vom Feldbahnhof bis zum Stüveschacht.
Am heutigen Donnerstag (12.08.2021) wurde die neue Feldbahnstrecke eingeweiht und schon ab Sonntag (15.08.21) können die Osnabrücker die neue Route selbst erleben. Bei einer 7-Tage-Inzidenz von unter 35 darf die Bahn für alle Besucherinnen und Besucher offiziell eröffnen. Für die Fahrten sind der 1. und 3. Sonntag jeden Monats von April bis Oktober vorgesehen.
Die frisch eingeweihte Feldbahnstrecke fährt mit einer Maximalgeschwindigkeit von circa sechs km/h vom Feldbahnhof am Industriemuseum bis zum Stüveschacht. Der aktuelle Schienenweg ist 1275 Meter lang. Die Strecke soll in naher Zukunft, wenn weitere Fördergelder der EU bereitstehen, um einen zusätzlichen Kilometer ergänzt werden. Endstation wäre dann der Grubenweg in Wallenhorst. Eine komplette Umrundung des Piesbergs ist aufgrund technischer Gegebenheiten nicht möglich.
Die Feldbahn – ein beliebtes Ausflugsziel
Die Feldbahn gibt es schon seit dem Jahr 2009 mit einer Streckenlänge von 800 Metern. Bei der ersten Bahn war die Endstation der Südstieg, jetzt können sich die Gäste über eine längere Fahrt freuen. Tatsächlich ist die Feldbahn bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt: vor der Corona-Pandemie wurden jährlich um die 16.000 Mitfahrenden gezählt.
Nicht nur eine schöne Aussicht ist garantiert
Die neue Strecke umfasst nicht nur Gleise, sondern auch fünf Umweltstationen, die in Kooperation mit TERRA.vita entstanden sind. Während der Fahrt kann man daher nicht nur die atemberaubende Aussicht genießen, sondern auch etwas über die Flora und Fauna des Piesbergs lernen, wie zum Beispiel die Vogelwelt.
Endstation Stüveschacht – ein interessanter Einblick in die Vergangenheit
Angelegt im Jahr 1873 war der Stüveschacht neben dem Haseschacht die Hauptquelle für Steinkohle im Osnabrücker Land. Der Schacht war damals 210 Meter tief und beherbergte eine Wasserhaltungsmaschine, um das Grubenwasser aus dem Bergwerk zu heben. Nach dem Verfall der Anlage wurde diese im Jahr 1898 abgerissen – übrig blieb nur das unlängst restaurierte Gebäude, was man sich heute an der Endstation der Feldbahn anschauen kann. Die Restauration war die Idee von Franz Heidemann, Vorsitzender des Vereins Stüveschacht. „Als Franz sich an uns gewandt hat, war ich erst skeptisch. Das sind doch Spinnergedanken, dachte ich. Doch sein Elan und sein Enthusiasmus haben so eine wunderbare Sache auf die Beine gestellt und ein Stück Geschichte am Leben gehalten. Ich bin wirklich dankbar dafür“, berichtet Inge Beinke, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die harte Arbeit hat sich am Ende gelohnt
Während der Restaurationsarbeiten mussten die ehemaligen Schächte von Schlamm und Dreck befreit werden. „Das war wirklich eine mühsame Arbeit“, gesteht Heidemann. Doch das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Durch ein Gitter im Boden hat man als Besucher einen Einblick in die Schächte und kann sich mithilfe der Informationstafeln ein Bild malen, wie die Schächte zu Betriebszeiten mal ausgesehen haben. „Ich bin mir sicher, dass die neue Strecke ein ebenso beliebtes Ausflugsziel für Familien und Schulklassen werden wird wie die alte. Vor allem die Endstation am Stüveschacht ist ein interessanter Ort, den man unbedingt gesehen haben muss“, so Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister von Osnabrück.