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Leerstand-Protest: Aktivisten hängen Protestbanner vom Kachelhaus-Gebäude am Neumarkt

Sind leerstehende Gebäude – bei gleichzeitigem hohen Bedarf an Wohnraum – ein Zeichen für ein „unvernünftiges Wirtschaftssystem“?

Diese Frage stellt eine bislang in der Öffentlichkeit nicht bekannte Gruppe unter dem Namen „Verein freier Menschen“ in einem „Bekennerschreiben“ auf, das unserer Redaktion am Samstagmorgen zuging.

Dieser „Verein freier Menschen“ erklärt in der vergangenen Nacht ein Banner vom YPSO-Gebäude „gedropt“ zu haben (tatsächlich hängt das Banner allerdings am Kachelhaus).

Die Aktivisten erklären dazu: „Eigentlich würden wir in unserer Freizeit gerne schöne Dinge machen, aber der Klimawandel schreitet seit Jahrzehnten voran. Er scheint unaufhaltsam. Kein Staat auf diesem Planeten hat nur ansatzweise ein tragendes Konzept, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Dabei ist allen – bis auf eine Handvoll Wissenschaftsleugner*innen – klar, dass dies notwendig ist, will man nicht unumkehrbare Kipppunkte überschreiten“.

Gescheitertes Shoppingcenter war Projekt der rot/grünen Zählgemeinschaft

Das Ypso-Gebäude, in dem zuvor das Textilkaufhaus Wöhrl und davor Hertie untergebracht waren, sollte zusammen mit weiteren Gebäuden und der ehemaligen Wöhrl-Parkgarage einem Shoppingcenter weichen, das jedoch nie realisiert wurde. Treiber dieses Projekts waren die Osnabrücker SPD, die Grünen, die Linkspartei, die Piraten, die UWG und – um eine ausreichende Mehrheit im Stadtrat zu erlangen – die ansonsten bürgerliche Osnabrücker FDP.

Es wäre der letzte Shoppingcenter-Neubau in Deutschland gewesen

Das ambitionierte Projekt, das das letzte Shoppingcenter-Neubauprojekt in Deutschland gewesen wäre, scheiterte, wie von vielen Handelsexperten erwartet, schließlich vor zwei Jahren. Zusammen mit dem Kachelhaus blieben zwei große Leerstände in der Stadt, die seither weiter verfallen.

Die Aktivisten, die das Banner aufgehängt haben, rufen in ihrem hier vorliegenden Bekennerschreiben auch zum Dialog auf: „Lasst uns gemeinsam nachdenken, wie wir Solidarität, Umweltschutz, Wohlstand für alle und möglichst viel freie Zeit zu einer lebenswerten Zukunft für alle verbinden können“.


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