Es sind keine schönen Zahlen, die Peter Schröder, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit Osnabrück, anlässlich des heutigen Tages der Menschen mit Behinderung für uns herausgesucht hat.
Obwohl es eine eindeutige Regelung gibt, die Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern zur Einstellung behinderter Kollegen verpflichtet, entscheiden sich dennoch viele Betriebe lieber dazu eine Ausgleichsabgabe zu zahlen, statt sich um geeignetes Personal zu bemühen.
Dabei hat die Bundesagentur in der Stadt aktuell 370 Kandidaten mit Behinderung anzubieten, das sind 5,4% der arbeitslos gemeldeten Personen in Osnabrück. Im gesamten Agenturbezirk, auf den sich die Zahl der 670 „Drückeberger*-Betriebe“ bezieht, stehen sogar 941 Schwerbehinderte zur Vermittlung bereit.
Aktuell nimmt die Agentur wieder verstärkt Kontakt zu den Arbeitgebern auf und erläutern die Vorteile, die eine Beschäftigung eines Menschen mit Behinderung mit sich bringt. Peter Schröder erläutert, dass die von vielen potentiellen Arbeitgebern als „Beschäftigungsrisiken“ angesehenen Kündigungsschutzregeln von den Unternehmen im direkten Kontakt entspannter angesehen werden. Die Angst vieler Unternehmen, sie könnten behinderte Fachkräfte bei nachlassender Auftragslage nicht mehr kündigen, ist unbegründet – auch weil sich diese Mitarbeiter oft als großer Gewinn für die Unternehmen erweisen!
*: „Drückeberger“ ist unsere Formulierung, nicht die der Arbeitsagentur