Der Deutsche Beamtenbund DBB schlug bereits 2015 Alarm und lud zu einem Demografiekongress: Je nach Behörde gehen in den kommenden 10 Jahren zwischen einem Viertel und bis zu einem Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand. Heimarbeit und verstärkte Digitalisierung sind zwei Handlungsfelder, mit denen die Beamtenlobby die öffentliche Hand zum Gegensteuern bewegen will.
Angesichts der Diskussion um den Raumbedarf der Verwaltung und den Bau eines Stadthaus 3, das auf der bislang von zahlreichen alten Bäumen gesäumten Freifläche des alten Klostergartens in der Altstadt entstehen könnte, haben wir bei der Stadtverwaltung Osnabrück nachgefragt, wie es um den Altersdurchschnitt und den bevorstehenden Ruhestand der Verwaltungsmitarbeiter in Osnabrück steht.
Altersdurchschnitt der Verwaltung: 46,5 Jahre
„Der Altersdurchschnitt bei der Stadt Osnabrück beträgt aktuell ca. 46,5 Jahre“, erläutert Pressesprecher Dr. Sven Jürgensen nach Rücksprache beim Fachbereichsleiter Personal und Organisation, Michael Klesse. Und weiter: „Von den zur Zeit vorhandenen Mitarbeitern erreichen 659 Mitarbeiter in den kommenden 10 Jahren (bis Ende 2029) die gesetzliche Altersgrenze. Das sind ca. 23% der derzeitigen Mitarbeiter/innen.“
Nicht nur wegen des Alters verlassen Mitarbeiter die Verwaltung
Doch diese 23% werden von der Realität mit Sicherheit noch übertroffen, die Zahl der Vorruheständler ist noch gar nicht mit einberechnet.
Bis Ende 2029 werden ich zusätzliche Mitarbeiter vor dem Erreichen der Altersgrenze ausscheiden, zum Beispiel durch vorzeitigen Ruhestand vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze, Ablauf von Befristungen etc., dafür liegen der Stadtverwaltung keine belastbaren Zahlen vor, dieser Personalabfluss ist nur schwer zu planen.
Aktuell 40 offene Stellen bei der Stadt
Um dem fortschreitenden „Brain Drain“ zu begegnen, ist die Stadt bemüht freiwerdende Stellen neu zu besetzen. „Aktuell laufen 40 Stellenbesetzungsverfahren“, stellte Pressesprecher Dr. Jürgensen fest, und weiter. „Die Stadt ist bestrebt, frei werdende Stellen zügig nach zu besetzen, um ihre vielfältigen gesetzlichen Aufgaben erfüllen zu können und kommunale Dienstleistungen auch künftig schnell und in der gebotenen Qualität anbieten zu können.“
Die Stadtverwaltung ist nicht alleine vom Mitarbeitermangel betroffen, auch die Stadtwerke suchen neue Mitarbeiter, vor allem Busfahrer.