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Stadtgeburtstag Georgsmarienhütte: Inklusiver Einsatz wird mit städtischer Ehrengabe gewürdigt

Zwei unterschiedliche Ansätze, aber ein Ziel: Menschen eine verbesserte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Sowohl bei der Hilfe zum Abbau von Sprachbarrieren, als auch bei der Förderung von selbstbestimmtem Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen steht dieses Ziel ganz besonders im Vordergrund. Beim diesjährigen Stadtgeburtstag wurden diejenigen Personen geehrt, die diese Förderung der Teilhabe durch ihr Engagement bei den Wohngruppen „Die Mutigen“ und „Mittendrin“ sowie beim Sprachangebot „Dialog in Deutsch“ in besonderer Weise mitgeprägt haben.

Wohngruppen mit städtischer Ehrengabe ausgezeichnet

Rund 150 Gäste waren der Einladung zur Feierstunde im Saal Niedersachsen des Rathauses anlässlich des 54. Stadtgeburtstages gefolgt, bei der Bürgermeisterin Dagmar Bahlo in ihrer Begrüßungsrede betonte, dass ehrenamtliches Engagement oft nicht im „Scheinwerferlicht“ der Öffentlichkeit stehe: „Wir haben es bereits als eine Selbstverständlichkeit verinnerlicht, dass es Menschen gibt, die für andere da sind und sich selbstlos für andere einsetzen.“ Dieses gelte für alle Formen des ehrenamtlichen Engagements, aber mit Blick auf die Geehrten noch verstärkter: „Denn sowohl der „Dialog in Deutsch“ als auch die beiden Wohnprojekte setzen sich für Menschen ein, die aufgrund ihrer persönlichen Geschichte oder aufgrund ihrer Beeinträchtigungen – und das ist leider oft die bittere Erkenntnis – weit weniger Teil unserer Gesellschaft sind, als Menschen, die keine Sprachbarrieren, eine körperliche oder auch eine geistige Beeinträchtigung haben“, so Bahlo.

Inklusiver und integrativer Einsatz verdient geehrt zu werden

Diesen Befund bestätigte im Anschluss auch Jutta Da Corte, die als Festrednerin die Sicht des Sozialverbandes VdK – insbesondere auf die Inklusionsbemühungen – schilderte: „Wir sind leider noch immer weit davon entfernt, dass es für Menschen mit einer Beeinträchtigung die volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gibt.“ Hier fordere der VdK immer wieder Verbesserungen ein, aber es müsse auch einen Wandel innerhalb der Gesellschaft geben: „Die meisten Barrieren stecken in den Köpfen. Diese gilt es zuvorderst abzubauen.“ Deshalb seien Personen, die durch ihr Engagement dazu beitragen diese Barrieren verschwinden zu lassen von entscheidender Bedeutung.

Ihr Mut verdient Respekt und hat Vorbildscharakter

Barrieren hatten die Beteiligten bei der Umsetzung der Wohngruppen „Die Mutigen“ und „Mittendrin“ genügend zu überwinden. Angetrieben von der unischeren Zukunft ihrer eigenen Kinder sowie fehlenden Wohnkonzepten zur Förderung eines selbstbestimmtem und an die individuellen Bedürfnisse angepasstes Leben, haben die Beteiligten über die Jahre hinweg sowohl die erforderlichen bürokratischen, als auch die finanziellen Hürden gestemmt und die Projekte zu einem Erfolg geführt. „Den Mut und die Kraft aufzubringen, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und dafür zu sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen in ihren eigenen vier Wände leben können verdient eine Menge Respekt und hat Vorbildcharakter“, so Bürgermeisterin Dagmar Bahlo in ihrer Laudatio bei der Übergabe der Ehrengaben an die beiden in Georgsmarienhütte ansässigen Wohnprojekte. Dieses Engagement leiste jenen Beitrag zur Förderung der Inklusion, den es viel öfter brauche.

Integrativer Ansatz mit dem Projekt „Dialog in Deutsch“

Neben Inklusion stand auch das Thema Integration während des Festaktes im Vordergrund. In der Hauptstelle der Stadtbibliothek in Oesede sowie in der Zweigstelle in Alt-Georgsmarienhütte sorgt das Projekt „Dialog in Deutsch“ bereits seit 2013 dafür Sprachbarrieren bei Menschen mit Migrationshintergrund abzubauen sowie einen Ort des Zusammenkommens zu schaffen. Diesen integrativen Charakter stellte Bürgermeisterin Dagmar Bahlo besonders hervor: „Der ‚Dialog in Deutsch‘ ist auch Zeugnis einer offenen Willkommenskultur und eines Miteinanders. Kurz: das Projekt ist – auch dank des Engagements der dort ehrenamtlich Tätigen – eine gelebte und offene Integrationskultur.“ Dieses bestätigte im Anschluss auch Peter Kreipe, der das Projekt von Beginn an begleitet hat, und stellvertretend für alle Geehrten einige Dankesworte sprach: „Wir haben bereits Menschen aus den verschiedensten Nationen begleitet, tolle Gespräche geführt und Freundschaften entstehen sehen.“ Zugleich machte er deutlich, dass Integration nicht zwangsläufig Anpassung bedeute: „Akzeptanz ist deutlich passender, denn eine Aufgabe der eigenen Kultur darf und soll nicht Maßgabe einer gelungenen Integration sein.“ Zudem unterstrich Kreipe, dass es ein positives und Mut machendes Signal sei, dass die Stadt Personen auszeichne, die sich für die Integration und die Inklusion einsetze.


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