Die Kulturbrücke Osnabrück vergibt am 8. August 5.000 Euro als erste Fördergelder an Kulturschaffende aus Osnabrück, die aufgrund der Corona-Pandemie mit finanziellen Problemen konfrontiert sind. Bisher hat die Initiative Spenden in Höhe von 7.000 Euro gesammelt.
Die Kulturbrücke Osnabrück ist eine Initiative, die ins Leben gerufen wurde, um die Osnabrücker Kulturszene in der Corona-Krise zu fördern. Dabei wird die Aktion von mehreren Kulturunternehmen aus der Stadt unterstützt. Aufgrund der Pandemie stehen viele Kulturschaffende vor finanziellen Schwierigkeiten. „Sehr viele Kulturschaffende finanzieren ihren Lebensunterhalt über mehrere Jobs: Fotografen sind auf Hochzeiten, Musiker geben Musikunterricht. Aber auch diese Jobs fallen während der Pandemie weg“, erklärt Patricia Mersinger, Leiterin des Fachbereichs Kultur in Osnabrück.
Spenden für Kulturschaffende in Osnabrück
Die Initiative Kulturbrücke Osnabrück sammelt Spenden, die an Antragsteller verteilt werden. „Wir haben mitbekommen, dass die Kulturszene leidet, aber auch, dass eine große Spendenbereitschaft in der Bevölkerung aufgekommen ist“, erklärt Marko Gausmann, Vorsitzender des Musikbüros Osnabrück. „Ich wurde oft nach einem Spendenkonto gefragt – da kam die Idee der Kulturbrücke sehr passend.“ Das Spendensammeln hat sich bis jetzt ausgezahlt. Sascha Göpel, Mitgründer der Initiative, berichtet: „Wir haben bisher rund 7.000 Euro gesammelt.“ In der ersten Vergabe der Fördergelder am 8. August sollen nun 5.000 Euro vergeben werden. Insbesondere Soloselbstständige sollen durch die erste Vergabe unterstützt werden, da es für sie bisher schwierig ist Förderung zu erhalten.
Breitgefächerte Jury
Als Kulturschaffender in Osnabrück kann man einen Antrag bis zum 8. August 2020 bei der Initiative stellen. Die Anträge und Spenden können sowohl digital als auch klassisch übergeben werden. Bisher wurden 20-30 Anträge abgegeben. „Da haben wir eigentlich mehr erwartet“, erklärt Sascha Göpel. „Es gibt bestimmt viele, die Angst oder Scham haben, so einen Antrag zu stellen, aber das braucht keiner. Schließlich kann niemand etwas für die Pandemie!“ Eine breitgefächerte Jury entscheidet, wem wie viel Fördergeld übergeben wird. „Wir fanden es wichtig, eine vielseitige Jury aufzustellen, die aus allen möglichen Bereichen der Kulturszene besteht, damit kein Eindruck entsteht, dass nur ein Bereich der Szene gefördert wird“, erklärt Sebastian Strauß, Mitgründer der Kulturbrücke. Die Mitglieder der Jury sind aus den Bereichen Kunst, Musik und Politik, sowie von der Stadt und von der Bürgerstiftung.
Osnabrücker Kulturszene unterstützt sich selbst
„Wir hatten schon immer ein starkes „Wir-Gefühl“ in der Kulturszene von Osnabrück. Aber durch die Not der Corona-Krise ist dieser Zusammenhalt jetzt noch viel stärker“, findet Patricia Mersinger. Durch die gute Vernetzung der Szene ist der grobe Rahmen der Initiative innerhalb von drei Tagen auf die Beine gestellt worden. „Eine Initiative aus der Kulturszene für die Kulturszene ist auf jeden Fall unterstützenswert“, so Mersinger. „Wir sind so eine tolle Stadt, eben weil wir eine breite Kulturszene haben. Als Politiker ist man sehr betroffen, wenn man die Notlage der Menschen sieht – da ist jede Möglichkeit für Hilfe wichtig“, befürwortet Brigitte Neumann, stellvertretende Kulturausschussvorsitzende der CDU, die Initiative. „Die Fördergelder der Kulturbrücke können ein Rettungsschirm für die sein, die sonst durchfallen würden. Wir wollen die Künstler der Stadt nach der Krise wiederfinden.“
Mehr Informationen zu der Kulturbrücke Osnabrück findet man auf der Website kulturbruecke-os.de.