Erst im Mai sprengten unbekannte einen Geldautomaten in der Voxtruper Sparkassen-Filiale. / Foto: Pohlmann
Seit 2020 nehmen die Sprengungen von Automaten mit Festsprengstoffen deutlich zu. In Niedersachsen gab es in diesem Jahr bereits 38 Geldautomatensprengungen. Nun traf sich Innenminister Boris Pistorius mit Vertretern von Banken und Landeskriminalamt (LKA): „Das Gespräch war ein gelungener Einstieg in eine engere Kooperation zwischen Polizei und Banken.“
Voxtrup oder Bad Iburg – das sind nur zwei Beispiele der Geldautomatensprengungen in und um Osnabrück. In vielen Fällen sind die Täter über die A30 in die Niederlande geflüchtet. Auch wenn die hochprofessionell agierenden Tätergruppen in einigen Fällen nicht an Bargeld gelangen, richten sie dennoch immense Schäden an. Wie im Fall in Bad Iburg, bei denen zwei Anwohner eine Rauchvergiftung erlitten, können auch Passantinnen und Passanten, Anwohnerinnen und Anwohner oder Einsatzkräfte schwer verletzt werden.
Präventive Maßnahmen intensivieren
Auf Initiative des Osnabrückers Boris Pistorius trafen sich jetzt Vertreter der Banken- und Kreditwirtschaft, des Innenministeriums und des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen und erörterten gemeinsame Ansätze, um Geldautomatensprengungen nachhaltig verhindern zu können. „Das Gespräch war ein gelungener Einstieg in eine engere Kooperation zwischen Polizei und Banken. Den Kampf gegen Geldautomatensprenger können wir nur gemeinsam bestreiten“, so Pistorius. Man müsse vor allem präventive Maßnahmen intensivieren: „Unser Ziel muss es sein, Taten von vornherein so gut wie möglich zu verhindern. Diese müssen für die Täter zunehmend unattraktiver werden. Wir haben darum beschlossen, weitere Gespräche auf Fachebene zu führen und gemeinsam Maßnahmen umzusetzen, die einen deutlichen Rückgang dieser Taten zur Folge haben sollen.“
Task-Force beim LKA Niedersachsen
Die vornehmlich aus dem Ausland einreisenden Tätergruppen stellen sich auf die aktuell bestehenden Sicherungsmaßnahmen der Banken ein und passen ihr Vorgehen an. Auf polizeiliche Maßnahmen, auch bei unmittelbaren Verfolgungsmaßnahmen, würden die Täter äußerst rücksichtslos reagieren und andere Verkehrsteilnehmende und sich selbst in Lebensgefahr bringen. Der Minister betonte, dass diesem Kriminalitätsphänomen nur mit einem abgestimmten Ansatz von Prävention, Strafverfolgung und internationaler Zusammenarbeit entgegengetreten werden könne. Darum sei die Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Straftäter bereits intensiviert und der zielgerichtete Personaleinsatz in der niedersächsischen Polizei immer weiter erhöht worden.
So hat das LKA Niedersachsen zur repressiven und präventiven Bekämpfung des Phänomens der Sprengung von Geldautomaten bereits eine Task-Force eingerichtet, die auch die intensivierten Maßnahmen der Polizeidirektionen koordiniert.