Im Jahr 2023 wird das 375-jährige Bestehen des Westfälischen Friedensvertrags gefeiert. Um dieses besondere Jubiläum angemessen zu entwickeln, stimmten die Fraktionen bei der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause, am 7. Juli 2020, einstimmig für einen Antrag zur Vorbereitung des Events.
Das 375 Jubiläum der Verkündung des Westfälischen Friedens wird im Jahr 2023 zum zentralen Ereignis der Stadt. Kaum ein anderes Geschehen prägte Europa so stark wie der Friedensvertrag. „Das Thema gehört zur DNA der Stadt“, erklärt Fritz Brickwedde von der CDU Fraktion „Es ist das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der Stadt“ Deshalb wurden große Aktionen wie eine Veranstaltung mit den Außenministern oder ein Historikertreffen vorgeschlagen. Heiko Schlatermund, Fraktionsmitglied der SPD, äußert allerdings Befürchtungen, dass sich die Corona-Krise und die vielen Jubiläen im Jahr 2023 finanziell bemerkbar machen könnten. Deswegen müsste ein Plan B auch verfasst werden.
Jubiläum als gesamtstädtisches Event
Besonders der Friedensbegriff wird von Sebastian Bracke, Ratsmitglied der Grünen, betont: „Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Es geht auch um das friedliche, gleichberechtigte Zusammenleben.“ Deswegen sollte das Jubiläum gesamtstädtisch erlebt werden. „Friedensstadt – was bedeutet das heute? Wie wollen wir zusammenleben?“ fragte Bracke. Giesela Brandes-Steggewentz, Fraktionsvorsitzende der Linken, stimmt der Idee des gesamtstädtischen Erlebens zu. Die Menschen der Stadt sollen eingeladen werden, dieses besondere Event, in Form von Mitmach- und Beteilungsmöglichkeiten, aktiv mitzugestalten. Auch Ralph Lübbe, Fraktionsmitglied der UFO (ehemals BOB), und CDU- Fraktionsmitglied Brigitte Neumann sehen große Möglichkeiten, allen Bürgern die Chance zu geben, sich mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen. Deswegen fordert der Rat die Verwaltung auf, zivile Akteure unter anderem aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Sport und Wirtschaft, sowie Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften in die weitere Planungen einzubeziehen und sie zur aktiven Mitwirkung durch eigene Veranstaltungen anzuregen. Außerdem unterstützt der Rat das Vorhaben der Verwaltung, auch andere Jubiläen, wie das 25-jährige Bestehen des Felix-Nussbaum-Hauses, den 125. Geburtstag von Erich Maria Remarque und das 30-jährige Jubiläum der Kunsthalle in die Gesamtkonzeption zu integrieren – allerdings ohne ihre eigenständigen Akzente aufzugeben.
Selbstverständnis als Friedensstadt
Das Ziel des Jubiläumsjahrs ist es, sich als Stadt intensiv mit dem Selbstverständnis als Friedensstadt, und der Bedeutung dieses Titels in der heutigen Zeit, auseinander zu setzen. So wird neben den Festlichkeiten auch eine nachhaltige Wirkung erzeugt. Der Osnabrücker Friedensschluss und der Weg zum Frieden soll sowohl den Bürgern, als auch der internationalen Öffentlichkeit, gegenwärtig bleiben.
Der Rat stimmte dem Antrag einstimmig zu. „Eine einstimmige Zustimmung würde ein ehrenwertes Zeichen setzen“, appellierte Brigitte Neumann zuvor.