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VfL: 3:0 – Standing Ovations an der Bremer Brücke

Der VfL ist zu Hause wieder eine Macht

Nach einem verdienten 3:0 Sieg gegen den Karlsruher SC stürmt der VfL auf Platz drei der 2. Bundesliga.

Zu Beginn des Spiels trat der VfL als Tabellenneunter gegen den einen Platz schlechter platzierten KSC an. Beide Aufsteiger waren mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet.

Der VfL steht nun mit drei Siegen nach fünf Spielen auf Platz 3, was zwar noch nicht sehr aussagekräftig sein mag, aber so, wie sich der VfL seit dem ersten Spieltag in der 2. Bundesliga präsentiert, scheint die Hoffnung auf den Klassenerhalt fast zu bescheiden zu sein. Der unbändige Einsatzwille und das spielerische Vermögen dieser Mannschaft bereitet einfach enorm viel Freude und Zuversicht.

Drei Veränderungen gegenüber dem Spiel in Nürnberg

Daniel Thioune veränderte die Mannschaft auf drei Positionen. Dass Philipp Kühn nach der Verletzung von Nils Körber zwischen den Pfosten stand war klar, etwas überraschender dann Marcos Álvarez‘ Nominierung in der Anfangsformation. Zudem bestritt Bryan Henning seine erste Punktspielpartie für den VfL, der für den verletzten Lukas Gugannig ins Spiel kam.

Beim KSC stand der ehemalige VfLer David Pisot auf dem Platz und auf der Karlsruher Bank saß Ersatztorwart Marius Gersbeck.

In einem stark umkämpften Spiel mit vielen Fouls ging der VfL am Ende völlig zurecht als Sieger vom Platz.

Lukas Fröde (Karlsruhe) im Zweikampf gegen Bryan Henning; Foto: imago images / osnapix
Lukas Fröde (Karlsruhe) im Zweikampf gegen Bryan Henning; Foto: imago images / osnapix

Die erste Viertelstunde gehörte dem KSC

Der VfL fand in der ersten Viertelstunde gegen die früh störenden Karlsruher nur in der Defensive statt und die Hintermannschaft des VfL war mehr als gefordert.

Nach mehreren kleineren Chancen in der 9. Minute dann die erste klare Gelegenheit für den KSC: Wanitzek zog einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Osnabrücker Strafraum, dort stürmte von halblinks Lorenz heran und zog volley aus etwa zehn Metern direkt ab, aber Philipp Kühn kann den Ball mit einer Glanzparade zur Ecke klären.

Nach einem VfL-Freistoß drehte sich das Spiel

Einen Freistoß aus 35 Metern zog Alvarez in der 16. Minute aus halbrechter Position auf den zweiten Pfosten, Agu stürmte von hinten heran und köpfte den Ball aus wenigen Metern mit Wucht aufs Tor, doch der Ball springt vom linken Pfosten ins Feld zurück. Eine tolle Aktion und der Auftakt für stürmische Attacken des VfL, der die ängstliche Anfangsviertelstunde vergessen ließ.

Dann das fast „erzwungene“ 1:0 in der 22. Minute. Heider wurde auf links nach schnell ausgeführtem Einwurf eingesetzt, versetzte einen Karlsruher, flankte scharf und flach in den Strafraum hinein, Fröde wollte klären und fabrizierte dabei eine Kerze, Wolze leitete den Ball mit hervorragendem Blick für den freien Mitspieler auf Alvarez weiter. Und was machte der? Der knallte das Leder aus 13 Metern unhaltbar ins Tor.

Kampf, Hektik und viele Fouls

In der Folgezeit zeigte der VfL mit stürmischen Angriffen, wer an der Bremer Brücke das Sagen hat. Die Partie wurde zunehmend ruppiger, wobei insbesondere die Karlsruher durch ständiges Lamentieren und Foulspiele negativ auffielen. Gelbe Karten für Lorenz und Fröde waren die logische Konsequenz.

Die letzte Viertelstunde gab es einen offenen Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten und fast wäre in der 37. Minute das 1:1 gefallen. Der bis dahin hervorragend disponierte Philipp Kühn rannte etwas übermotiviert bis zur rechten Strafraumecke aus dem Tor und wurde dabei beinahe von Wanitzeks Bogenlampe überlistet, die aber auf dem Tornetz landete. Tiefes Durchatmen im gar nicht mal so weiten Rund an der Bremer Brücke.
Danach ließ der VfL keine Großchancen der Karlsruher mehr zu und ging mit einer verdienten Führung und – wie bislang in der zweiten Liga üblich – ohne Gegentor in die Halbzeit.

Mit einem Paukenschlag in die zweite Halbzeit

Der VfL stürmte nun auf die Ostkurve zu und die zweite Hälfte begann nach wenigen Minuten mit einem berechtigten Elfmeter für den VfL: In der 48. Minute wurde Taffertshofer von Roßbach im Strafraum zu Fall gebracht. Álvarez verwandelte eiskalt in die linke Ecke, nachdem er mit verzögertem Anlauf Uphoff verladen hatte.

Das Spiel wurde danach noch hektischer als zuvor. Drei gelbe Karten innerhalb von zwei Minuten für Henning, Wolze und Pourie belegen das.

Kevin Wolze im Zweikampf gegen Marco Thiede (Karlsruhe); Foto: imago images / osnapix
Kevin Wolze im Zweikampf gegen Marco Thiede (Karlsruhe); Foto: imago images / osnapix

Heider wie ein Brasilianer

In der 60. Minute beinahe das 3:0 für den VfL. Heider verlängerte eine Flanke in brasilianischer Manier mit der Hacke und der Ball trudelte auf der Torlinie entlang und drehte sich aber am langen Pfosten vorbei.

Der KSC gab sich noch lange nicht geschlagen und wechselte in der 62. Minute Djuricin für Pourie und Grozurek für Camoglu ein. In der 64. Minute zog Marvin Wanitzek einen weiten Freistoß in den VfL-Strafraum, Daniel Gordon köpfte den Ball aufs Tor, doch Kühn reagierte erneut mit einer Glanzparade. Die Partie entwickelte sich nun, wie schon zu Ende der ersten Halbzeit, zu einem offenen Schlagabtausch. In der 71. Minute kam Sebastian Klaas für den zweifachen Torschützen Álvarez ins Spiel und bei den Karlsruhern in der 73. Minute Fink für Roßbach.

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Joost van Aken erzielt das 3:0

Nach einem Foul von Pisot an Ouahim in der Karlsruher Hälfte fiel dann das 3:0. Wolze führte den Freistoß aus knapp 40 Metern aus und der von hinten in den Torraum heranstürmende Joost van Aken erzielte per Kopfball sein erstes Tor für den VfL. Der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr und das Spiel war entschieden.

In der 82. Minute kam Nico Granatowsky für den frischgebackenen U-21-Nationalspieler Felix Agu ins Spiel, der sich gleich mit einem platzierten Torschuss aus 18 Metern gut einfügte, drei Minuten später dann Etienne Amenyido für Bryan Henning.

Mit neuem Schwung nach Länderspielpause gegen Aue

Der VfL überzeugte zum wiederholten Male mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Großartig, dass der VfL über zwei so hervorragende Torhüter verfügt. Die VfL Abwehr hat mit Heyer und van Aken das Karlsruher Stürmerduo Pourie und Hoffmann praktisch lahmgelegt. Ein Extralob für den nimmermüden Heider, dessen Pfostenschuss in der 75. Minute ruhig ins Tor hätte gehen dürfen.

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Die Länderspielpause wird allen Beteiligten gut tun und das Trainerteam steht dann vor der sowohl schwierigen als auch komfortablen Aufgabe, aus einem breit aufgestellten Kader die passende Formation gegen den FC Erzgebirge Aue zu finden.

Zuschauer: 14003, davon etwa 800 aus Karlsruhe.

Tore: 1:0 Alvarez (22.) 2:0 Alvarez (48., Elfmeter) 3:0 Van Aken (80.)

VfL: Kühn – Agu (82. Minute: Granatowski), Van Aken, Heyer, Wolze – Taffertshofer, Henning (85. Minute: Amenyido), Blacha – Álvarez (72. Minute: Klaas), Ouahim – Heider

KSC: Uphoff – Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach (74. Minute: Fink) – Fröde, Wanitzek – Camoglu (62. Minute: Grozurek), Lorenz – Hofmann, Pourie (62. Minute: Djuricin)

VfL: 3:0 - Standing Ovations an der Bremer Brücke


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Kalla Wefel
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